ECPAT Österreich, Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung

Sexuelle Ausbeutung im Tourismus

Hintergrundinfo

Weltweit werden Minderjährige durch Reisende sexuell ausgebeutet.  Krisen, das starke Wachstum der Tourismusbranche und eine steigende Nachfrage haben die Situation stark verschärft. Wichtige Erkenntnisse sind in der Global Study von ECPAT International zu finden.

mehr...

 

Kinderschutzkodex

... The Code wurde von ECPAT zusammen mit Reiseveranstaltern und der Welttourismusorganisation entwickelt. Er beinhaltet 6 Kriterien für Unternehmen, die sich dem Kinderschutz verpflichten wollen.

mehr...

 

Kampagnen & Projekte

Die Kampagne "Gegen das Wegsehen" zielt darauf ab, die "Kultur des Wegschauens" zu durchbrechen. Über Meldeseiten können Reisende Verdachtsfälle aktiv melden. mehr...

Unsere Aufklärungsvideos zur Sensibilisierung von Reisenden finden Sie hier...

Informationen zum Thema Voluntourismus hier... und zu unseren Projekten hier...

Aktivitäten

Hier finden Sie Infos zu aktuellen themenbezogenen Veranstaltungen wie Konferenzen und Fachtagungen, aber auch Ankündigungen über neues Kampagnenmaterial und Publikationen.

mehr...

Unter „sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen“ ist die sexuelle Ausbeutung von Kindern durch eine Person oder Personen, die aus ihrer gewohnten Umgebung an Orte reisen, wo sie sexuelle Kontakte mit Kindern haben, zu verstehen.

ECPAT unterstützt die Verwendung der Begrifflichkeit "sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen" anstelle des Begriffs "Kindersextourismus". Dadurch wird zum einen die Komplexität des Problems sprachlich besser wiedergegeben, zum anderen stellt der Begriff die erlebte Gewalt der betroffenen Kinder besser dar. Mehr Informationen zur verwendeten Sprache im Bereich der Prävention und Bekämpfung von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch von Kindern finden Sie hier.

Ursachen und Destinationen

Weltweit werden Minderjährige durch Reisende sexuell ausgebeutet. Ökonomische Krisen, sowie das starke Wachstum der Tourismusbranche und steigende Nachfrage haben die Situation in den vergangenen Jahrzehnten stark verschärft. Am stärksten betroffen sind Kinder und Jugendliche in Südostasien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa, letztlich kann die sexuelle Ausbeutung von Kindern jedoch für kein Reisegebiet ausgeschlossen werden. Auch in Österreich und rund um Österreichs Grenzen gibt es Minderjährige, die sexuell ausgebeutet werden. Besonders anfällig sind all jene Gebiete, in denen die Einkommensunterschiede von Reisenden und der lokalen Bevölkerung weit auseinanderklaffen. Für ein paar Dollar werden in diesen Ländern täglich Kinder von Tourist*innen sexuell missbraucht.

Wer ist betroffen?

Entgegen der Annahme, die Kinder entschieden sich freiwillig für den Verkauf ihres Körpers, ist Prostitution keine Entscheidungsoption für ein Kind. Durch äußere Umstände wie Armut, häusliche Gewalt, falsche Versprechungen, Erpressung oder Drohungen werden sie in diesen „Sektor“ hineingedrängt. Die Mädchen und Buben erleiden dadurch schwerwiegende gesundheitliche, psychische und soziale Schäden.

Wer sind die Täter*innen?

Die Täter*innen nutzen die Verwundbarkeit der Kinder einzig zu ihrer eigenen Befriedigung aus. Dabei sind unterschiedlichste Szenarien sexueller Ausbeutung von Kindern im Tourismus möglich. Sexuelle Ausbeutung von Kindern im Kontext von Reisen und Tourismus findet nicht nur auf Urlaubsreisen, sondern auch auf Geschäftsreisen und anderen Reiseformen statt. Es passiert auf Kulturreisen, genauso wie im Badeurlaub, in Bordellen oder im Rotlicht-Viertel genauso wie an Stränden oder in 5-Sterne Hotels. Die Täter*innen sind dabei entweder Triebtäter*innen oder nutzen die Gelegenheit im Ausland spontan.

Extraterritorialitäts-Prinzip

Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist ein Verbrechen. Viele Staaten haben mittlerweile Abkommen unterzeichnet, die die Strafverfolgung von Menschen, die Kinder sexuall ausbeuten, auch in deren Heimatland möglich machen. Seit 1997 können österreichische Staatsbürger*innen bzw. dauerhaft in Österreich lebende Ausländer*innen, die außerhalb Österreichs sexuelle Gewalt an Kindern ausüben bzw. Minderjährige für sexuelle Dienstleistungen bezahlen, in Österreich strafrechtlich verfolgt werden.

Was Sie tun können

Nicht wegsehen – aktiv werden! Wenn Sie etwas Auffälliges beobachten, zögern Sie nicht, dies zu melden.
Über diese Website www.nicht-wegsehen.at können Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch weltweit unabhängig von Kenntnissen der jeweiligen Landessprache schnell und einfach gemeldet werden. Hier finden Sie Informationen und haben die Möglichkeit, Ihre Beobachtungen direkt an das Bundeskriminalamt (.BK) oder an die Kinderschutzorganisation ECPAT weiterzugeben.  

  • unter www.nicht-wegsehen.at
  • über Ihre Reiseleitung an die Polizei vor Ort
  • an die Vertretung Österreichs (Botschaft, Konsulat) in Ihrem Reiseland
  • an das Hotelpersonal und Ihre Reiseleitung

Hilfreiche Angaben:

  • WAS genau haben Sie beobachtet?
  • WANN und WO hat sich der Verdachtsfall ereignet?
  • WER waren die beteiligten Personen? (Beschreibung Verdächtige/r, Opfer)

 

Infoflyer - 12 weitverbreitete Irrtümer über "sexuelle Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus". 

 

Forderungen

  • Systematische Verankerung der Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung über das Phänomen in Aus- und Weiterbildungsprogrammen im Tourismussektor, z.B. durch Beitritt zum internationalen Kinderschutzkodex
  • Kontinuierliche Promotion der Meldestelle gegen sexuellen Missbrauch von Kindern im Tourismus (www.nicht-wegsehen.at) durch medienwirksame Maßnahmen
  • Alle Mitglieder des österreichischen Reiseverbandes sollten auf ihren Webseiten bzw. sonstigen Materialien Informationen zu Kinderschutz präsentieren. Der ÖRV hat als Verband 2001 den Kinderschutzkodex unterzeichnet.
  • Kommerzielle Anbieter von Freiwilligeneinsätzen/Volontariaten sollten insbesondere Kinderschutzstandards einführen und diese umsetzen
  • Ermittlungen zu Verdachtsfällen und Strafverfahren gegen Österreicher*innen, die im Verdacht stehen, im Ausland Kinder missbraucht zu haben, müssen beschleunigt werden.

Global Study - Sexual Exploitation of Children in Travel and Tourism

Mehr Kinder als jemals zuvor sind von sexueller Ausbeutung betroffen und das Phänomen tritt in allen Teilen der Welt auf. Das zeigt die am 12. Mai 2016 veröffentlichte Global Study zur sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus, die von ECPAT International initiiert und über zwei Jahre lang durchgeführt wurde.

Das Ausmaß der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus hat stark zugenommen und die Erscheinungsformen haben sich drastisch geändert. Das Internet und mobile Technologien haben die Zunahme der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus zusätzlich verstärkt, da neue Formen von Ausbeutung entstehen und Täter*innen vollkommen anonym bleiben können.

Ausführliche Hintergrundinformationen zur globalen Studie, sowie eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.

Hier kommen Sie zur englischsprachigen Website der Studie, auf der sie unter anderem auch regionale und länderspezifische Berichte finden.

Hier finden Sie die Zusammenfassung für Jugendliche der Global Study in englischer Sprache.

Hier finden Sie die deutsche kinder- und jugendfreundliche Zusammenfassung "An Bord!" der Global Study zur sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus in einfacher Sprache

Das Video Speak Out, indem betroffene Kinder zu Wort finden Sie hier in englischer Sprache. Das englischsprachige Video mit deutschen Untertitel finden Sie hier.

Die Pressemitteilung von ECPAT Österreich anlässlich der Veröffentlichung der Global Study finden Sie hier.

 

Der Kinderschutzkodex

Ein wichtiges Instrument für den Kinderschutz im Tourismus ist der internationale „Kinderschutzkodex gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus“ (www.thecode.org) der von ECPAT in Kooperation mit Reiseveranstaltern und der Welttourismusorganisation zwischen 1998 und 2000 entwickelt wurde.

Dieser beinhaltet 6 Kriterien für Unternehmen, die sich dem Kinderschutz verpflichten wollen:

  1. Festlegung von Leitlinien und Vorgehensweisen gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Unternehmen.
  2. Schulung von Mitarbeitenden in Bezug auf die Rechte von Kindern, Prävention von sexueller Ausbeutung und die Möglichkeiten für die Meldung von Verdachtsfällen am Standort und in den Destinationen. 
  3. Aufnahme einer Kinderschutz-Klausel in die Verträge mit Geschäftspartner*innen mit Hinweis auf eine gemeinsame Ablehnung und Nulltoleranzpolitik in Bezug auf sexuelle Ausbeutung von Kindern.
  4. Bereitstellung von Informationen für Reisende über die Rechte von Kindern, die Prävention von sexueller Ausbeutung von Kindern und die Möglichkeiten für die Meldung von Verdachtsfällen.
  5. Unterstützung, Kooperation und Einbeziehung des Engagements von Kooperationspartner*innen und anderen Akteur*innen in den Destinationen im Hinblick auf die Prävention von sexueller Ausbeutung von Kindern.
  6. Jährliche Berichterstattung an The Code über die Umsetzung des Kinderschutzkodexes und der entsprechenden Aktivitäten.

Wenn Sie Interesse oder Fragen bezüglich des Kinderschutzkodex haben, können Sie sich gerne an ECPAT Österreich wenden! ECPAT unterstützt dann als lokale Umsetzungspartner bei der Erarbeitung eines Aktionsplans und bei der Umsetzung der Maßnahmen.

Unterzeichner*innen in Österreich

Der Österreichische ReiseVerband (ÖRV) hat den Verhaltenskodex zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung bereits 2001 unterschrieben. Damit sind alle Mitglieder des ÖRV aufgefordert, aktiv über ihre Webseiten bzw. in Katalogen Reisenden bzw. Kund*innen über Kinderschutz und die Handlungsmöglichkeiten zu informieren.

Weitere Unternehmen, die den Kinderschutzkodex in Österreich unterzeichnet haben sind die ACCOR Hospitality GmbH, die PDM Tourismus Group, Loro Trips, Karmalaya und TravelWorks Österreich, Wir sind reisen.

Kampagne „Banner zeigen für den Kinderschutz“

ECPAT Österreich ruft Unternehmen, Organisationen und Institutionen entlang der touristischen Wertschöpfungskette aktiv dazu auf, Kinderschutz im Tourismus sichtbarer zu machen, und auf die Problematik der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen auf Reisen aufmerksam zu machen.

Für die Sensibilisierung- und Bewusstseinsbildung stellt ECPAT Österreich Online-Banner mit unterschiedlichen Botschaften und Formaten, die auf Websiten, in Blogbeiträgen, auf Social Media oder als E-Mail-Signatur genutzt werden können, zur Verfügung.

Warum mitmachen?

  • Machen Sie Ihr Engagement für den Kinderschutz sichtbar

  • Vertreten Sie eine Null-Toleranz Linie, wenn es um Gewalt und Ausbeutung von Kindern geht

  • Reichweitensteigerung durch die Auflistung als Kooperationspartner

  • Banner als innovatives Tool nutzen

Werden Sie aktiv, machen Sie mit und nutzen Sie die ausdrucksstarken Banner, um Ihr Engagement zu zeigen! #GemeinsamfürKinderschutz

Alle Informationen zu den Bannern und Formaten finden Sie hier oder kontaktieren Sie info@ecpat.at

Kampagne "Gegen das Wegsehen"

Auf Initiative des damaligen österreichischen Wirtschafts- und Tourismusministeriums (BMWFW), Abteilung Internationale Tourismusangelegenheiten, wurde 2010 ein breites Bündnis aus Behörden, Tourismuswirtschaft und Nichtregierungsorganisationen in den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz geschaffen. Die Bündnispartner*innen bekennen sich damit zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und zeigen offensiv ihre moralische Verurteilung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Mittlerweile hat sich das Multi-Stakeholder Bündnis um 3 weitere EU-Länder erweitert: Frankreich, die Niederlande und Belgien.

Kern der Kampagne ist ein Videospot, der Reisende und darüber hinaus möglichst viele Menschen mit der Botschaft "Nicht wegsehen" für das Thema erreichen und sensibilisieren soll. Wir können sexuellen Missbrauch von Kindern verhindern, wenn wir nicht wegsehen“ – so lautet der eindringliche Appell des 45 Sekunden dauernden Videospots „Witness“ - „Zeuge“, der in allen drei Ländern gezeigt wird. Der Film beinhaltet einen Aufruf an Urlauber*innen, die Fälle von Missbrauch beobachten, diese Verdachtsfälle zu melden und nicht wegzusehen.

Die europäische Meldeplattform http://dontlookaway.report gibt einen Überblick über alle europäischen Meldemechanismen (seit März 2014 online) und ist auf Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch verfügbar. Auf der Seite finden Sie unter anderem Handlungsempfehlungen, wie bei einer auffälligen Situation reagiert werden kann. Wenn österreichische Reisende einen möglichen Fall von Kindesmissbrauch beobachten, bietet ihnen die österreichische Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at (seit November 2014 online) zwei Möglichkeiten Verdachtsfälle von sexueller Ausbeutung von Kindern zu melden:

  • Personen, die eine Straftat melden möchten, finden eine direkte Weiterleitung an die zuständige Stelle beim Bundeskriminalamt
  • Diejenigen, die sich nicht sicher sind, ob es sich bei der von ihnen beobachteten Situation um eine Kindesgefährdung handelt und diese als Straftat gilt, können ihre Beobachtungen ECPAT Österreich mitteilen.

ECPAT Serious Game

Seit dem Launch am 14.10.2015 gibt es ein interaktives Tool für Expert*innen der Tourismusbranche – das ECPAT Serious Game. Die Website bietet eine neue, interaktive und unterhaltsame Methode Tourismusfachleute und -studierende für die Thematik der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus zu sensibilisieren. Mehrere Szenarien können innerhalb des Tools ausprobiert werden, verschiedene Handlungsoptionen ergeben sich und verändern den weiteren Verlauf des simulierten Gesprächs.

Das Serious Game wurde im Rahmen des Projekts „Don’t Look Away - be aware & report the sexual exploitation of children in travel and tourism!“ (2012-2015), an dem ECPAT-Mitglieder aus 16 europäischen Ländern mitwirken, erstellt. Dieses Projekt zielt auf die Förderung von neuen Möglichkeiten zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus ab. Es wird von der Europäischen Union ko-finanziert und erhält die Unterstützung von Ministerien, Polizei sowie von anderen öffentlichen und privaten Akteur*innen, einschließlich der Tourismusbranche.

Hier können Sie ECPAT Serious Game ausprobieren.

 

Aufklärungsvideos zur Sensibilisierung von Reisenden

Die beiden Videos sind im Rahmen der Kampagne „Gegen das Wegsehen“ zur Aufklärung von Reisenden über die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus entstanden.

 

Voluntourismus

Immer mehr Menschen möchten im Urlaub nicht bloß touristische Attraktionen sehen, sondern auch hinter die touristischen Kulissen schauen und die Lebensbedingungen der Menschen verbessern. Der Wunsch nach authentischen Erfahrungen und direkten Begegnungen und die Möglichkeit, sich (und auch den eigenen Lebenslauf) im Urlaub weiter zu entwickeln, tun ein Übriges dafür, dass das Segment „Voluntourismus“ boomt. Kein Wunder also, dass immer mehr Reiseveranstalter*innen und kommerzielle Agenturen diese engagierte Reisende als Zielgruppe entdecken. Die neuen Angebote reichen vom 2-monatigen Aufenthalt „all-inclusive“ (mit Anreise, Projektvermittlung, Unterkunft und touristischem Rahmenprogramm) über eine zweiwöchige Rundreise mit der Option, um eine Woche in einem Naturschutzprojekt zu verlängern, bis zu Tagesausflügen ins vermeintliche Waisenhaus.

Stellen Sie Fragen, lassen Sie sich intensiv beraten!

Ein seröser Anbieter wird Ihnen problemlos Ihre Fragen beantworten und sich über Ihr Interesse freuen:  

  • Gibt es Vorbereitungsseminare (in Österreich oder vor Ort) oder andere Vorbereitungsmaterialien?
  • Wie lange arbeitet der Veranstalter bereits mit der lokalen Organisation zusammen?
  • Wo kann ich weitere Informationen zu der Organisation bekommen?
  • Wie viel vom Reisepreis bekommt die lokale Organisation und was ist die Gegenleistung?
  • Wie werde ich vor Ort betreut?
  • Gibt es lokale Mentor*innen, die mich bei Problemen begleiten?

In Bezug auf Projekte mit Kindern sollten Sie weitere konkrete Fragen stellen:

  • Findet eine besondere Sensibilisierung für die Rechte von Kindern statt?
  • Werde ich unterstützt, wenn ich noch keine Erfahrungen bei der Arbeit mit Kindern habe?
  • Wie werde ich im Projekt vorgestellt?
  • Wie erkennen die Kinder, dass ich dort arbeite und wer mein Vorgesetzter oder meine Vorgesetzte ist?
  • Wie viele hauptamtliche Beschäftigte hat das Projekt, wie viele Freiwillige?
  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich Missstände beobachte?
  • Gibt es eine Mindestaufenthaltsdauer?
  • Handelt es sich bei der Schule, dem Kinderheim oder dem Jugendtreff um eine staatlich anerkannte Einrichtung?

Brot für die Welt - Tourism Watch hat gemeinsam mit ECPAT Deutschland e.V. und dem Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung (akte) eine neue Studie herausgegeben, die erhebliche Defizite in Bezug auf Kindesschutz und nachhaltige Entwicklung bei vielen Angeboten belegt.

Die Studie liegt hier zum download bereit.

 

Videos und Reportagen zum Thema:

Positionspapier von ECPAT International (2022)

BRAVEAURORA - Ghana, das Milliardengeschäft mit den Waisenhäusern (03.07.2017)

Abiturienten als Entwicklungshelfer (19.12.2013)

Waisen, die keine sind (30.8.2013)

Sachbuch - Daniel Rössler (2015): "Das Gegenteil von Gut ... ist gut gemeint." Seifert Verlag.

 

Aktivitäten

Joint Cross-National Workshops

Frühsommer 2023 - Mit viel Elan wurde die Workshopreihe “Joint Cross-National Workshops” fortgeführt und das Format, das bereits im Jahr 2022 getestet wurde, weiterentwickelt und professionalisiert. Zwischen April und Juni 2023 fanden vier Workshops zwischen Tourismusschüler*innen aus Österreich und Tourismusschüler*innen aus Uganda, Philippinen und Albanien statt. Insgesamt haben sich vier Tourismusschulen aus Österreich (Berufsschule für Handel und Reisen, Tourismusschulen Semmering, Tourismusschule Oberwart, Tourismusschule HLF Krems), zwei Tourismusschulen von den Philippinen (Holy Name University, Tubigon West National H.S), eine Tourismusschule aus Uganda (Makere University Business School) sowie eine Tourismusschule aus Albanien (Tourism High School Kamza), an dem Projekt beteiligt. Insgesamt nahmen über 120 Schüler*innen teil. Die Teilnehmer*innen wurden zu Themen wie Kinderrechte, sexuelle Ausbeutung im Tourismus, SDGs und ihre Bedeutung für den Tourismus, The Code - der internationale Kinderschutzkodex - und wie sich die Covid-19 Pandemie auf die sexuelle Ausbeutung im Tourismus auswirkt, sensibilisiert.

Kampagne #ReisenMEHRerleben zu Achtsamkeit und Kinderschutz auf Reisen und im Tourismus

November 2022 - Was, wenn Reisen nicht so harmlos ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint? Welche Auswirkungen hat das Reisen auf meine Umgebung? Wie nehme ich Reisen intensiver wahr? Dazu haben ECPAT Österreich und respect_NFI die gemeinsame Kampagne #ReisenMEHRerleben gestartet. Wir haben mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Journalismus, Kinderschutz, Mobilität, Frauenpower, Freiwilligen-Tourismus und der Bewusstseinsbildung gesprochen. Sie alle teilen ihre persönlichen Reise-Erlebnisse sowie ihr Wissen mit uns und zeigen auf, wie wir achtsamer die Welt entdecken können und wie Reisen zu einer Bereicherung für uns, unsere Umgebung sowie die Menschen, die in der Branche arbeiten und in den Destinationen leben, wird.

Die Interview in voller Länge sind nachzulesen im respect Tourism_Log

  1. Reisen MEHR Erleben: Bewusstseinsbildung – Persönliche Eindrücke von MARIA KAPELLER, Autorin des Buches „Lovely Planet“ 
  2. Reisen MEHR Erleben: Mobilität – Persönliche Eindrücke von CHRISTOPH MÜLLEDER, Gründer von Weltanschauen
  3. Reisen MEHR Erleben: Kinderschutz auf Reisen – Persönliche Eindrücke von ASTRID WINKLER, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich
  4. Reisen MEHR Erleben: Volontariat – Persönliche Eindrücke von ESTHER ORNIG, ehemalige Volontärin in Indien

Die Kampagne wurde vom Bundeskanzleramt (Sektion VI – Familie und Jugend) und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft sowie von der Österrichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert.

Unsere Kampagne finden Sie auch auf Facebook und Instagram.

Neue Publikation zum Thema Kinderrechte im Tourismus

September 2022 - Anlässlich des Welttourismustages haben ECPAT Deutschland gemeinsam mit Tourism Watch-Brot für die Welt und dem Roundtable Human Rights in Tourism die Publikation „Kinderrechte im Fokus – Den Neustart des Tourismus gestalten“, veröffentlicht.Diese richtet sich besonders an Reiseunternehmen und bietet einen Überblick der Risiken für Kinder in Reiseländern sowie Umsetzungsempfehlungen für den Schutz von Kindern entlang der touristischen Wertschöpfungskette.

Denn die Pandemie hat Risiken für Kinder drastisch verschärft: Schulen waren in einigen asiatischen und lateinamerikanischen Ländern zwei Jahre geschlossen. Der Online-Missbrauch hat am Beispiel der Philippinen mit einem Plus von über 250 Prozent stark zugenommen.

Durch den Zusammenbruch des Tourismus ist keine der strukturellen Gefahren für Kinder verschwunden ‒ im Gegenteil: Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie und den wieder erstarkenden Tourismus auch Ausbeutung und Gewalt gegen Kinder erneut zunehmen.

Die Publikation finden als Download hier.

Welttourismustag: Kinderschutz im Tourismus braucht eine hohe Aufmerksamkeit

27. September 2022 - Der Tourismus erholt sich weltweit. Internationale Touristenankünfte waren zu Beginn dieses Jahres bereits doppelt so hoch wie im Jahr 2021, in einigen Region liegen die Ankünfte bereits auf oder über dem Niveau von 2019. Diese Erholung erzeugt eine Chance und ist gleichzeitig eine Hoffnung für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt.

Stabile Lebensgrundlage für Familien und Kinder schaffen

 „Rethinking Tourism“ – das Motto des Welttourismustages 2022 – regt dieses Jahr dazu an, die Art und Weise wie wir Tourismus heute betreiben, neu zu überdenken. So erfordert ein zukunftsfähiger Tourismus, den Planeten und die im Tourismus arbeitenden Menschen an erste Stelle zu setzen. Auf die soziale Nachhaltigkeit bezogen muss Tourismus eine stabile Lebensgrundlage für alle Mitwirkenden schaffen!

Generieren die im Tourismus arbeitenden Personen ein sicheres Einkommen, wird eine solide Ausbildung ihrer Kinder gewährleistet. Kinder und Jugendliche brechen ihre Schulbildung nicht so häufig ab, um zum Familieneinkommen beizutragen und die Wahrscheinlichkeit, dass diese in der Hoffnung auf ein besseres Leben von zu Hause weggeschickt werden, reduziert sich signifikant.

Hohe Aufmerksamkeit für den Schutz von Kindern

Millionen von Menschen, die vom Tourismus abhängig sind, wurden aufgrund der Pandemie in eine extreme Armut getrieben, die viele negative Auswirkungen auf Kinder mit im Gepäck hatte. Ein signifikanter Anstieg von Online-Missbrauch, Kinderheirat oder Kinderarbeit sind nur die Spitze des Eisberges. Neue Trends und Technologien eröffnen Täter*innen immer wieder Möglichkeiten, um den Kontakt zu Kindern aufzunehmen und diese (sexuell) auszubeuten. Dabei werden zunehmend auch informelle touristische Infrastrukturen und Dienstleistungen im Rahmen von Pauschalangeboten oder von Individualreisenden genutzt.

ECPAT Österreich fordert, dem Kinderschutz im Tourismus dringend eine hohe Aufmerksamkeit einzuräumen. Sei es bei der Entwicklung von Kinderschutzkonzepten für Betriebe und Organisationen u.a. mit Schwerpunkt Kinderbetreuung oder, dass sich Unternehmen entlang touristischer Wertschöpfungssysteme zum Kinderschutzkodex – The Code, einem wichtigen Instrument für den Kinderschutz im Tourismus vor sexueller Ausbeutung bekennen.

Perspektivenwechsel zum Fokus Prävention

Gemeinsam mit ECPAT International rufen wir außerdem zu einem Perspektivenwechsel im Tourismus auf. Tourismusbetriebe möchten mehrheitlich mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern nicht in Verbindung gebracht werden. Der Fokus soll auf einem positiven Narrativ – auf der Prävention liegen. Zielgebiete können sich so von anderen abheben, indem sie sich für soziale Anliegen engagieren und eine Führungsrolle einnehmen. Sinnvolle und transparente Maßnahmen sind eine Gelegenheit zur Markenbildung. Um Kinder wirksam zu schützen, muss ein breites Spektrum an Akteur*innen mobilisiert werden.

Der Schutz von Kindern im Tourismus darf nicht außen vor gelassen werden. Um einen der wichtigsten Wirtschaftszweige diesbezüglich neu zu leben, sind politische Rahmenbedingungen, die eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber der Ausbeutung von Kindern vertreten genauso wichtig, wie lokale Gemeinden, Organisationen und Unternehmen, die für eine gemeinsame Vision für mehr soziale Nachhaltigkeit und Kinderschutz täglich auf- und einstehen.

Weitere Informationen:

www.ecpat.org

www.unwto.org/world-tourism-day-2022

Kinder beim Tourismus-Neustart besser schützen | Tourism Watch - Informationsdienst Tourismus und Entwicklung (tourism-watch.de)

Interkulturelle Workshopreihe zur Kampagne "Gegen das Wegsehen"

Juni 2022 - Im Frühling 2022 stand die Kampagne "Gegen das Wegsehen" mit einer Schulaktion ganz im Zeichen des interkulturellen Austausches. Von März bis Juni fanden sechs Workshops zwischen Tourismusschüler*innen aus Österreich mit Tourismusschüler*innen aus Uganda, Thailand und den Philippinen statt. An dem Online-Austausch nahmen gleich 6 Tourismusschulen aus Österreich – die Berufsschule für Handel und Reisen, die Tourismusschulen Semmering, Tourismusschulen MODUL der Wirtschaftskammer Wien, HLTW 13 – Bergheidengasse, Tourismusschulen HLF Krems sowie die HLW Weyer – teil.

Moderiert wurden die Workshops von Anna Kodek, Expertin für Kinderschutz und Nachhaltigen Tourismus bei ECPAT Österreich, zusammen mit jeweils einer/m Projektleiter*in der Partnerländer (ECPAT Philippinen, Österreichische Botschaft in Manila, Voice of the Free, ECPAT Foundation Thailand und UYDEL Uganda). Insgesamt nahmen über 250 Schüler*innen beider Seiten teil. Die Teilnehmer*innen wurden zu Themen wie Kinderrechte, sexuelle Ausbeutung im Tourismus, SDGs und ihre Bedeutung für den Tourismus, The Code - der internationale Kinderschutzkodex - und wie sich die Covid-19 Pandemie auf die sexuelle Ausbeutung im Tourismus auswirkt, sensibilisiert.

Im Rahmen der Workshops präsentierten die Schüler*innen ihr Land und in den meisten Fällen auch ihre Schule. Außerdem bekamen sie vor Beginn des Workshops einen Partner bzw. eine Partnerin aus dem anderen Land zugeteilt, mit der Bitte sich in ihrer Freizeit auszutauschen und sich miteinander Gedanken über folgende Fragen zu machen:

  • Was haben beide Länder gemeinsam?
  • Wie hängt Kinderschutz mit nachhaltigem Tourismus zusammen?
  • Warum wurde eine Karriere im Tourismus gewählt?

Besonders gefallen hat den Schüler*innen ein interaktives Quiz am Ende des Workshops, gespielt über QuizAcademy, wo sie ihr erworbenes Wissen, kompakt in zehn Fragen zusammengefasst, angewendet haben.

Highlights der Workshops

Der Austausch mit Betroffenen von sexueller Gewalt in einem Workshop hat auf beiden Seiten zum Nachdenken angeregt, Fragen aufgeworfen und war ein „Added value“. Der Workshop legte für eine Schule die Weichen zu einer intensiveren Zusammenarbeit gemeinsam mit der Partnerorganisation vor Ort und für eine andere Schule war der Workshop die Basis einer zukünftigen Zusammenarbeit zwischen den Professor*innen beider Länder.

Interkulturelle Workshop sind wichtig, um einerseits junge Erwachsene auf sexuelle Ausbeutung im Tourismus aufmerksam zu machen und andererseits einen Austausch zu ermöglichen und erworbene Englischkenntnisse anzuwenden und zu vertiefen.

Die Workshops waren Teil der jährlich stattfindenden Kampagne "Gegen das Wegsehen" - www.nicht-wegsehen.at.

In Kooperation mit: Verband der Direktorinnen und Direktoren der österreichischen Schulen für Tourismus; Tourismusschule Semmering; Berufsschule für Handel und Reisen sowie Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.

Artikel: Volunteer Tourismus - Tipps, damit das Engagement nicht nach hinten losgeht

März 2022 - Die Arbeit mit Kindern sowie Natur- und Tierschutzprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika zählen zu den beliebtesten Tätigkeiten, um Gutes zu tun und dabei Land und Leute kennenzulernen. Um allerdings ein Vertrauensverhältnis zu Minderjährigen aufzubauen, ist mehr Zeit erforderlich, als Urlauber*innen in der Regel zur Verfügung steht. Kurze und sinnvolle Tätigkeiten sind nur da möglich, wo man nicht im direkten Kontakt mit Kindern steht.

… aber Volunteer Tourismus kann auch ein Türöffner für sexuellen Missbrauch von Kindern sein, wie eine Analyse zeigt. Freiwillige sind oft bei Gastfamilien mit Kindern untergebracht und bekommen auf diese Weise leichten Zugang zu Kindern. In der Global Study on Sexual Exploitation in Travel and Tourism (2016) wurden Analysen der Strafverfolgungsbehörden in Großbritannien und den Niederlanden ausgewertet. Das traurige Ergebnis: In beiden Ländern stehen 15 bis 20 Prozent aller Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen im Zusammenhang mit Freiwilligeneinsätzen im Ausland.

Anna Kodek, verantwortlich für Kinderschutz und Nachhaltigkeit im Tourismus bei ECPAT Österreich, klärt in diesem Blog-Artikel über die Risiken und Gefahren auf und gibt Tipps für einen verantwortungsvollen Voluntourismus.

 

Online Workshop Kinderschutz und Kinderrechte bei Freiwilligeneinsätzen

4. Jänner 2022 - Astrid Winkler, Geschäftsführerin von ECPAT Österreich führte gemeinsam mit Anna Kodek, ECPAT-Refertin für nachhaltigen Tourismus und Kinderschutz, Anfang Jänner einen Online-Workshop für Volontariat bewegt zum Thema Kinderschutz und Kinderrechte bei Freiwilligeneinsätzen im Ausland durch. Der Workshop hatte das Ziel, junge Menschen, die sich dafür entschieden haben, bis zu einem Jahr in einem fremden Land zu leben, zu sensibilisieren. Denn obwohl die Kinderrechtskonvention, die von allen UN-Mitgliedsstaaten (Ausnahme: USA) unterzeichnet wurde, gibt es in nur 63 Staaten ein vollständiges Verbot der körperlichen Züchtigung. In gar nicht wenig Ländern ist Gewalt gegenüber Minderjährigen zum Beispiel zu Hause, in Tageseinrichtungen, Schulen oder Strafvollzugsanstalten noch immer erlaubt. Deshalb ist es für Freiwillige von grundlegender Bedeutung, sich mit Kinderrechten, aber auch mit kulturellen und traditionellen Unterschieden im Umgang mit Kindern auseinanderzusetzen. Anhand eines Fallbeispiels wurden die Kursteilnehmer*innen angeregt, Kinderrechte zu erkennen und zu lernen, wie sie mögliche Verletzungen einschätzen und wie sie mit der Situation umgehen. Ländersheets sollten helfen, die rechtliche Lage im jeweiligen Einsatzland zu kennen. Um Kinder und Organisationen, die mit Kindern arbeiten, zu schützen, entscheiden sich immer mehr Institutionen, einen Kinderschutzkodex bzw. eine Kinderschutzrichtlinie zu entwickeln. Astrid Winkler legte den Volontären nahe, nach der Eingewöhnungsphase Vertrauen zu einer im Land ansässigen Kinderschutzorganisation aufzubauen, um im Ernstfall rasch handeln zu können und sich zwischendurch immer wieder einen Rat zu holen.

Interview: Die Vielfalt der Menschen entdecken – eine Momentaufnahme mit Janice

November 2021 - Anna Kodek, unsere ECPAT-Mitarbeiterin für Kinderschutz im Tourismus, hat mit Janice von ECPAT Philippinen über Kinderschutz, Tourismus und Covid gesprochen. Durch ein starkes Erdbeben im Jahr 2013 verlor die dreifache Mutter ihren Arbeitsplatz als Reiseleiterin auf der Insel Bohol und gelang schließlich über Umwege zu ECPAT. Im Interview berichtet Janice über die Arbeit der ECPAT-Zweigstelle und die aktuelle Situation der Kinder und Jugendlichen auf den Philippinen.

Kinder und Jugendliche in ihrer Heimat sind von allen Formen der sexuellen Ausbeutung stark betroffen. Die lokale ECPAT Zweigstelle arbeitet deshalb mit dem Department of Tourism (DOT) zusammen um mithilfe von  Webinaren und Workshops landesweit unterschiedlichste lokale Tourismusakteure sowie deren Mitarbeiter*innen zu schulen und zu sensibilisieren. Dabei sollen Tools und Strategien vermittelt werden, die dabei helfen die Tourismusbranche auf den Philippinen für Kinder sicherer zu gestalten. Ziel ist es Kinderschutzrichtlinien in so vielen Bereichen wie möglich zu verankern und vertraglich festzuhalten. Ebenso gehört Lobbyarbeit beim philippinischen Kongress und Senat zu den Aufgaben von ECPAT Philippinen. Für Reisende stellt ECPAT Infomaterial bereit und versucht Bewusstsein zu schaffen.

Auf der Plattform www.nicht-wegsehen.at können Reisende verdächtige Situationen schnell und unkompliziert melden.

Die Konsequenzen der Covid-19-Pandemie sind dramatisch für Kinder und Jugendliche auf den Philippinen. Seit März 2020 sind die Schulen geschlossen  und auf Distance Learning umgestiegen. Um sich die notwendigen Geräte und Internetdaten für den Fernunterricht leisten zu können, setzen sich, Berichten zufolge, Kinder und Jugendliche zunehmend sexueller Ausbeutung im Internet aus. Von März bis Mai 2020 registrierte das Justizministerium einen Anstieg der Fälle von sexueller Ausbeutung von Kindern im Internet um etwa 264 Prozent.

Das ganze Interview mit Janice gibt es unter unter : https://www.verantwortungsvoll-reisen.com/asien

Webinar zur sexuellen Ausbeutung in Kooperation mit der Österreichischen Botschaft in Manila

1. November 2021 - Unsere ECPAT Österreich Geschäftsführerin Astrid Winkler war eine von neun Panelist*innen des Webinars „Sexual Exploitation of Children in Travel and Tourism”, das als Teil einer Kampagne der Österreichischen Botschaft in Manila (Philippinen) am 29. Oktober 2021 organisiert wurde.

Astrid Winkler sprach über die Auswirkungen von Covid-19 auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und berichtete über die Gegen-das-Wegsehen (Don’t look away) Kampagne in Österreich.

Unter den anderen Sprecher*innen befanden sich unter anderem lokale Politiker*innen, Journalist*innen sowie zwei Betroffene von sexueller Ausbeutung. Es wurde insgesamt deutlich, dass ein sozial verantwortlicher Tourismus für die Philippinen von zentraler Bedeutung ist, beziehungsweise sein muss.

Eine kurze Nachlese finden Sie hier.

Internationaler Workshop verbindet Schüler*innen aus Österreich und Philippinen

27. Oktober 2021 - Im Rahmen der jährlichen „Don´t Look Away“ Kampagne organisierte ECPAT Österreich, am 11. und 15. Oktober, einen länderübergreifenden Workshop zusammen mit der Berufsschule für Handel und Reisen und dem Tagbilaran City College in Bohol (Philippinen). Der Workshop hatte das Ziel zwei Kulturen miteinander zu verbinden und Bewusstsein für Kinderschutz im Tourismus zu schaffen.

Im Rahmen des Workshops erhielten Schüler*innen der beiden Tourismusfachschulen einen Einblick in das jeweilige Land. Unsere Kollegin Janice Talip von ECPAT Philippinen erläuterte die aktuelle Situation auf dem Inselstaat und es wurde diskutiert, was die Tourismusindustrie gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern unternimmt. Ein weiterer Schwerpunkt war, wie sich die Covid-19 Pandemie auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus auswirkt. Das Schlussplädoyer war: Nachhaltiger Tourismus ist eine Win-Win-Situation für alle. Der Reisende erlebt Qualität statt Quantität, die Region profitiert von einem wirtschaftlichen Aufschwung und die Menschen vor Ort erwirtschaften ein Einkommen, von dem sie und ihre Familien leben können. Diese Sicherheit ermöglicht Kindern durch Bildung und einer liebevollen Betreuung einen guten Start in die Zukunft.

Kinderschutz zum Welttourismustag 2021

27. September 2021 - An diesem Welttourismustag 2021 fordern ECPAT International, seine Mitglieder wie auch ECPAT Österreich, zusammen mit der Down to Zero Alliance Regierungen und Unternehmen auf, dafür zu sorgen, dass bei der Erholung des Reise- und Tourismussektors nach COVID-19 kein Kind zurückgelassen wird. 

Bedingt durch die Pandemie wurden im Jahr 2020 weitere 32 Millionen Menschen in die extreme Armut getrieben. Diese Situation verschärft die Gefährdung von Kindern dramatisch, insbesondere in Ländern, die traditionell von den Einnahmen aus dem Reise- und Tourismusgeschäft abhängig sind. So zwingt die Armut Familien, schwierige Entscheidungen für ihr Überleben zu treffen. Dabei sind Kinder oft die Leidtragenden und werden beispielsweise aus der Schule genommen, um in die Arbeitswelt einzutreten, zur Kinderheirat gezwungen oder weggeschickt, in der Hoffnung, ein besseres Leben zu führen. Die Realität ist, dass diese Entscheidungen ihre Anfälligkeit für Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung nur noch erhöhen. 

Angesichts dieser erhöhten Gefährdung von Kindern durch die COVID-19-Pandemie ist es dringend erforderlich, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen weltweit für den Kinderschutz zu verbessern.

Um kein Kind zurück zu lassen, fordert ECPAT: 

  • Regierungen müssen die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen verbessern, unter anderem durch die Einführung geeigneter Extraterritorialitäts- und Auslieferungsbestimmungen für alle Straftaten der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Offline- und Online-Bereich.  
  • Unternehmen müssen die Risiken und Auswirkungen auf Kinder analysieren und angehen, um verantwortungsvolle und nachhaltige Praktiken zu entwickeln, wenn der Tourismus wieder anläuft.
  • Unternehmen und Regierungen müssen sicherstellen, dass nur verantwortungsvolle und sichere Formen des Freiwilligentourismus mit und für Kinder durchgeführt werden.

ECPAT International und seine Mitglieder wenden sich an diesem Welttourismustag auch besonders an Regierungen, die sehr stark von der COVID-19-Pandemie betroffen sind und rufen u.a. die Regierungen und Unternehmen in Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Nicaragua, der Elfenbeinküste, Äthiopien, Madagaskar, Tansania, den Philippinen und Vietnam dazu auf, die sexuelle Ausbeutung von Kindern bei der Wiederaufnahme des Reise- und Tourismusgeschäfts nicht zu tolerieren. Dabei bietet ECPAT Regierungen ihre Unterstützung an, einerseits bei der Entwicklung und Durchsetzung rechtlicher und politischer Rahmenbedingungen um Kindern den bestmöglichen Schutz vor sexueller Ausbeutung zu garantieren sowie andererseits dem privaten Sektor bei der Identifizierung und Bewältigung der Risiken und Auswirkungen, die sie auf Kinder haben können, wenn der Tourismus wieder auflebt.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website von ECPAT International hier.

Online-Symposium Human Rights in Tourism

22. September 2021 – „Von der Verpflichtung zum Anspruch: Lieferkettengesetze und der Business Case, Menschen zu schätzen und an erster Stelle zu setzen“, war das Thema des diesjährigen Online-Symposiums, an dem ECPAT Österreich teilnahm.  

2021 feiern wir den 10. Jahrestag der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs). Ein Grund den Blick nach vorne zu richten und zu überlegen, wie wir im Tourismus unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen und in die Praxis umsetzen können?

Die Themen waren u.a. Lieferkettengesetze und die Auswirkungen auf Wirtschaft und Menschenrechte, sowie ein Tourismus der nur mit gegenseitiger Wertschätzung erfolgsversprechend und zukunftsfähig sein wird. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag in der Verbesserung der Kindersicherheit bei Projektbesuchen im Tourismus. So wurde zur Frage diskutiert, wie Kinder sich wohl fühlen, wenn Tourist*innen, um einen Eindruck der lokalen Kultur zu erhalten, mehrmals die Woche Bildungseinrichtungen oder ihr zu Hause besuchen. Praxisbeispiele eines sozial verantwortungsvollen Tourismus zeigen, dass z.B. bei Besuchen von Schulen im Rahmen einer Studiosus-Reise Gespräche mit Lehrer*innen organisiert und leere Klassenräume besichtigt werden. Der direkte Kontakt zu Schüler*innen wird dabei vermieden.

ALERT ACTORS REPORT: Projektumsetzung und Ergebnisse in Österreich

Das EU-Projekt „ALERT ACTORS REPORT“ hatte u.a. zum Ziel, die Meldepattform www.nicht-wegsehen.at in Österreich zu evaluieren, zu verbessern sowie weiter bekannt zu machen. Ziel des ALERT ACTORS REPORT Projektes war es außerdem, ein starkes, schützendes Umfeld für Kinder vor sexueller Ausbeutung in der Reiseindustrie zu schaffen, die Kooperation zwischen den relevanten Stakeholdern auszubauen und die entsprechenden Meldemechanismen in den teilnehmenden Ländern zu verbessern.

Folgende erfreuliche Ergebnisse und Aktivitäten konnten im Rahmen des internationalen EU-Projektes in Österreich erzielt werden:

  • Bewusstseinsbildung: mehr als 1.661.903 Reisende und Interessierte konnten u.a. durch intensive Social-Media- Aktivitäten sowie über ÖBB-Posterkampagnen und zwei Messeauftritten erreicht und aufgeklärt werden.
  • Trainings und Schulungen: 80 Tourismusexpert*innen und 255 Tourismusexpert*innen in Ausbildung wurden durch  Workshops und Trainings zu Meldemechanismen, Meldeverhalten und Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus geschult.
  • Unternehmen bekennen sich zum Kinderschutz: 5 neue Code-Mitglieder aus dem Bereich "Voluntourismus" sowie zwei touristische Ausbildungsstätten haben sich formal zum Kinderschutz bekannt.
  • Kooperation und Austausch: mehrere Key-Stakeholder und knapp 40 Teilnehmer*innen haben sich über Fachveranstaltungen sowie über weitere interne und externe Netzwerkstreffen u.a. in Kooperation mit touristischen Ausbildungsstätten und touristischen Unternehmen vernetzt, um auch in Zukunft zusammen zu arbeiten.
  • Entwicklung eines Leitfadens für niederschwellige Meldemechanismen: ECPAT Österreich hat mit der Publikation Entwicklung von Qualitätsstandards für niederschwellige Meldemechanismen einen internationalen Leitfaden für Expert*innen und Betreiber*innen von Meldemechanismen entwickelt und veröffentlicht.
  • Austausch von Expert*innen zu Meldemechanismen: In zwei nationalen Austauschtreffen konnten mehrere Expert*innen erreicht und über den Leitfaden zu den Qualitätsstandards für niederschwellige Meldemechanismen geschult werden.
  • Weitere Aktivitäten: unter Mitwirkung von ECPAT Österreich sind u.a. eine internationale Studie über Zurückhaltung im Meldeverhalten, eine Broschüre über die Hindernisse verdächtiger Situationen zu melden sowie eine Vergleichsstudie zu niederschwelligen Meldemechanismen entstanden.

Projekt ALERT ACTORS REPORT abgeschlossen

September 2021 – 5 Länder – die Niederlande, Deutschland, Belgien, Frankreich und Österreich – haben am EU Projekt ALERT ACTORS REPORT zusammen gearbeitet, um gemeinsam an der Verbesserung bestehender niederschwelliger Meldemechanismen für Verdachtsfälle von sexueller Ausbeutung von Kindern in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu arbeiten bzw. einen entsprechenden Meldemechanismus einzuführen. 

Unter der Gesamtprojektleitung der niederlandischen ECPAT-Partner Defence for Children wurden bis Ende 2020 zahlreiche Aktivitäten durchgeführt. Dazu zählten sowohl wissenschaftliche Studien zum Thema Meldeverhalten, als auch Schulungen von Expert*innen der Reise- und Freizeitwirtschaft, Vorträge und Wettbewerbe an touristischen Ausbildungsstätten, Kampagnen zur Bewusstseinsbildung zum Thema sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und Lobbying-Aktivitäten gegenüber Regierungen und anderen relevanten Stakeholdern auf EU-Ebene. 

    Insgesamt konnten so über das Projekt mit 48 Professional Trainings 865 Expert*innen sowie mit 109 Schulungen 4.197 Schüler*innen und Student*innen erreicht werden. Mehrere Kampagnen zur Bewusstseinsbildung haben rund 4 Millionen Menschen in fünf Ländern erreicht.

    Das Projekt wurde mit 31. März 2021 erfolgreich abgeschlossen. Trotz der Herausforderungen durch Corona für ein Projekt, das Kinderschutz im Kontext von Tourismus und Reisen zum Ziel hatte, konnten alle Projektaktivitäten erfolgreich umgesetzt werden. Ein erfreuliches Ergebnis ist die Ausweitung der Meldemechanismen durch Kooperation mit INHOPE, dem internationalen Netzwerk von 46 Hotlines zur Meldung von online verfügbarem Kindesmissbrauchsmaterial.

    In Österreich wird die Kooperation mit den österreichischen Partnern fortgesetzt. Ziele sind weiterhin die jährlichen Schwerpunktaktionen „Gegen das Wegsehen", die insbesondere die Meldeseite www.nicht-wegsehen.at bekannt machen sollen. Ebenso fortgesetzt wird die Kooperation mit touristischen Ausbildungsstätten und natürlich die Promotion des Kinderschutzkodex www.thecode.org.

    Den Abschlussbericht des EU-Projektes ALERT ACTORS REPORT finden Sie hier.

    Weitere Informationen zum Projekt, den Aktivitäten und Ergebnissen finden Sie hier

    Folder: "Schau hin, auch auf Reisen!"

    März 2021 - Sie haben eine auffällige Situation zwischen Minderjährigen und Erwachsenen beobachtet, in denen Kinder gefährdet sein könnten, sind aber nicht sicher, ob dies bereits als eine Startat gilt? Eine neuer Folder informiert über die Meldeplattform in Österreich www.nicht-wegsehen.at und gibt hilfreiche Angaben dazu, was jede*r tun kann, zu wichtigen Meldeinformationen und Erfolgsgeschichten.

    Der Folder wurde im Rahmen des EU-Projektes ALERT ACTORS REPORT mit Unterstützung des Bundesministerium für Frauen, Familie und Jugend und des Bundesministerium Nachhaltigkeit und Tourismus sowie in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt und dem Österreichischen Reiseverband erstellt.

    Den Folder finden Sie als Download hier.

    Expert*innenrunden zu Qualitätsstandards für niederschwellige Meldemechanismen

    Im Rahmen des EU-Projektes Alert Actors Report fanden am 1. Dezember 2020 und am 11. Februar 2021 zwei online Expert*innenrunden zu den unter der Leitung von ECPAT Österreich entwickelten Qualitätsstandards für niederschwellige Meldemechanismen im Bereich Kinderschutz statt. Ziel war die Vorstellung der Qualitätsstandards bei relevanten Stakeholdern und Partnerorganisationen sowie der Austausch der Teilnehmer*innen untereinander zu Herausforderungen, bewährten Vorgangsweisen und Tipps für die Einführung und Einhaltung von Qualitätsstandards aus der eigenen Praxis. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die psychologischen Aspekte bei der Arbeit mit belastenden Inhalten gelegt, da das Team als Schlüsselfaktor für Qualität identifiziert wurde. Beide Expert*innenrunden wurden daher von einer erfahrenen Psychologin begleitet.

    Das Ergebnis der beiden Austauschrunden, bei denen sowohl Vertreter*innen von Meldestellen wie der STOPLINE oder Rat auf Draht als auch Ermittler*innen des Bundeskriminalamtes sowie Mitarbeiter*innen von Organisationen die mit der Erarbeitung und Einhaltung von Kinderschutzrichtlinien betraut sind involviert waren, sind folgende wertvolle Tipps und Schlüsselfaktoren für alle die Meldemechanismen betrieben bzw. einführen wollen:

    • Klar definierte, einfache Prozesse für Meldungen. 
    • Gute Mitarbeiterauswahl und -betreuung (Supervision, interner Austausch)
    • Gute nationale Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern
    • Fachwissen des stabilen Stammteams
    • Klare Tagesabläufe (z.B. Meldungsbearbeitung zuerst, andere Aufgaben danach; niemand geht direkt nach Meldungsbearbeitung nach Hause; Inhalte auf die man nicht vorbereitet ist sind belastender; Umgang damit durch Supervision und Staff Welfare)
    • Fähigkeit zur raschen Krisenanpassung durch Teamzusammenhalt, Erfahrung und technische Unterstützung für Prozessoptimierung
    • Bewusstseinsbildung über für Meldungen relevante Inhalte zur Reduktion von Datenmengen die von Meldestellen und Behörden gefiltert werden müssen.
    • Interne Strukturen zum Austausch sind ein guter Start für Organisationen die sich neu mit Meldeplattformen befassen. Dann muss allerdings eine strukturierte Vorgangsweise festgelegt werden die nicht am Fall oder am Individuum hängt.

    Die Corona-Krise stellt Meldestellen, Behörden, Organisationen und ihre Teams vor neue Herausforderungen. Jetzt wird noch deutlicher, wie wichtig Qualitätsstandards und klar definierte Prozesse für niederschwellige Meldemechanismen sind. Starke Teams und gut etablierte Arbeitsvorgänge haben es den Meldestellen ermöglicht die Krise angesichts zahlreicher Hürden zu meistern.

    COVID Facts:

    • Während des ersten Lockdowns im März 2020 gingen stark vermehrt Anrufe bezüglich Angst, Panik, Überforderung, Isolation und Konflikten in der Familie ein. Übliche Themen wie Liebeskummer traten in den Hintergrund. Während des zweiten Lockdowns im November 2020 stiegen die Anruferzahlen nicht mehr so drastisch aber dennoch weiter an.
    • Die Anzahl der Meldungen von Seiten mit Inhalten in Zusammenhang mit Missbrauchsdarstellungen ist 2020 um alarmierende 30% gestiegen. Besondere Spitzen gab es im Oktober 2020 die das Team vor große Herausforderungen stellte. Der Zusammenhalt des erfahrenen Teams war hier essentiell.
    • Die Arbeit im Home-Office hat es quasi unmöglich gemacht, die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen. Die Zweiteilung des Begriffes Work-Life Balance wird in der Psychologie gerade durch ein Konzept der Lebensbereiche ersetzt. Das kann man sich wie eine Inselgruppe vorstellen, in der die Inseln verschiedenen Lebensbereichen zugeordnet werden. So kann man die Bereiche ortsunabhängig voneinander trennen. Dazu bedarf allerdings einiger Übung jeder und jedes Einzelnen und hier fällt es Arbeitgeber*innen noch schwer passende Strukturen zu schaffen und die Verantwortung für die Gesundheit am Arbeitsplatz wahrzunehmen.

    Die von ECPAT Österreich in Zusammenarbeit mit Expert*innen aus den vier weiteren am Projekt teilnehmenden Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande) entwickelten Qualitätsstandards werden von den Expert*innen als wertvoller Beitrag zur Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen und Qualitätssicherung niederschwelliger Meldemechanismen erachtet.

    Zum Nachlesen gibt es die Qualitätsstandards zusammengefasst und als Download hier.

     

     

    Kampagne: Kinderschutz beginnt VOR Reiseantritt

    20. November 2020 – Im April 2020 mussten wir Corona-bedingt die Aktivitäten aus dem Bereich „Kinderschutz im Tourismus“, welche im Fokus dieses Projektes stehen, eine Pause machen. Das EU-Projekt ALERT ACTORS REPORT wurde aber um ein halbes Jahr verlängert und wir konnten ab 1. September 2020 mit einer groß angelegten Herbst/Winter-Kampagne „Gegen das Wegsehen - Kinderschutz auf Reisen und im Tourismus“ wieder durchstarten. Denn eines ist klar, Bewusstsein entsteht nicht plötzlich bei Reiseantritt.

    Corona hat vieles verändert und auch vieles verstärkt, vor allem die Schere zwischen arm und reich. Eines der großen Themen beim Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Kontext von Reisen und Tourismus sind die Armut und die großen Unterschiede im Wohlstand. Sie sind der Nährboden für die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Unter der Schließung der Destinationen leiden vor allem die armen Bevölkerungsgruppen. Sobald das Reisen also wieder ohne große Einschränkungen möglich ist, wird in den sprichwörtlich ausgehungerten Destinationen händeringend nach Einkommensquellen gesucht werden. Es ist zu befürchten, dass die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen deutlich zunehmen wird. Dazu kommt noch, dass die Suche nach Material von Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger im Netz laut Europol während des Lockdowns in der EU um bis zu 30% gestiegen ist. Das bedeutet, dass Täter*innen trotz Reiseeinschränkungen aktiv sind und lässt befürchten, dass auch die Missbräuche im Kontext von Reisen und Tourismus nach der Öffnung zunehmen werden.

    Deswegen nutzen wir den Herbst und die Tage rund um den Tag der Kinderrechte auch dieses Jahr um auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at aufmerksam zu machen. Also, Augen auf in den Wiener Bahnhöfen und öffentlichen Verkehrsknotenpunkten sowie bei Infoscreen, wo unsere Kampagnen „Gefährte oder Gefahr“ und „Freund oder Feind“ zu sehen sind. Das ist schon einmal eine gute Übung für den Ernstfall, denn nur wenn wir alle aufmerksam hinsehen, Situationen bewusst wahrnehmen und wissen wo wir Verdachtsfälle melden können, sind wir in der Lage aktiv zum Schutz der Kinder beizutragen. Denn die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen bleibt nie ganz unbemerkt.

    Auf der Meldeseite www.nicht-wegsehen.at können Sie Verdachtsmomente nicht nur melden sondern finden auch alle Informationen rund um die Meldung - klar, einfach und unkompliziert. Am besten gleich speichern, denn die nächste Reise kommt bestimmt und gerade jetzt lautet das Motto doch: Schau auf dich, schau auf mich – schauen wir aufeinander und auf unsere Kinder.

    Die internationale Pressemitteilung von ECPAT Deutschland dazu finden Sie hier.

    Kerstin Dohnal - ECPAT Expertin für Kinderschutz im Tourismus

    Welttourismustag 2020: Gemeinsamer Aufruf für den Kinderschutz als Schlüsselpriorität im Tourismus

    27. September 2020 – Die Corona-Pandemie hat die Reise- und Tourismusindustrie weltweit stark beeinträchtigt. Die Situation treibt viele Familien weiter in die Armut und macht Kinder anfälliger für sexuelle Ausbeutung. Es ist zu befürchten, dass die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen weiter zunehmen wird. Wir fordern zusammen mit ECPAT International und die Down to Zero Alliance die Reise- und Tourismusindustrie auf, den Kinderschutz bei der Erholung des Sektors zu einer Schlüsselpriorität zu machen. Denn damit Tourismus wirklich verantwortungsvoll und nachhaltig sein kann, müssen die Rechte der Kinder respektiert werden.

    Unsere zentralen Forderungen an zwischenstaatliche Gremien und Regierungen:

    • Anreize schaffen für Kinderschutz-Kriterien und Bestimmungen für die Reise und Tourismusindustrie
    • Prüfung der Bestimmungen des Rahmenübereinkommens der UNWTO über Ethik im Tourismus
    • Harmonisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Schaffung von verbindlichen Kinderschutzkonzepten für die Reise- und Tourismusindustrie
    • Mainstream-Kinderschutz im Kontext von Reisen und Tourismus
    • Weiterentwicklung von stationären Betreuungsmodellen hin zur Unterstützung der Wiedereingliederung von Familien
    • Entwicklung und Stärkung von Meldungen und deren Mechanismen sowohl online als auch offline

    Unsere zentralen Forderungen an den privaten Sektor im Tourismus:

    • Einhalten des Committments für den Schutz von Kindern vor Kinderhandel und allen anderen Formen der sexuellen Ausbeutung
    • Förderung eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes durch die Einbeziehung des Kinderschutzes als Bestandteil von Geschäftsmodellen und umfassenderen Zertifizierungsverfahren
    • Schaffung einer schützenden Umgebungen für Kinder
    • Ausschließen des Waisenhaustourismus aus Tourismuspaketen
    • Kommunikation mit den Kunden

    Die HAUPTRISIKEN UND HERAUSFORDERUNGEN sind:

    • Die sozioökonomischen Auswirkungen von COVID-19 auf die Rechte von Kindern. Familien, die weiter in die Armut gedrängt werden, sind eine leichtere Beute für Täter*innen und Unternehmen, die für ihr eigenes Überleben öffnen, möglicherweise in die Duldung sexueller Ausbeutung von Kindern verfallen.
    • Die Lebensbedingungen von Kindern und Familien von Migranten und in Flüchtlingslagern haben sich besonders verschärft, da die Kinder einem besonderen Risiko des Kinderhandels und anderen Formen der sexuellen Ausbeutung ausgesetzt sind.
    • Die Störung des Bildungswesens und der öffentlichen Dienste hat zur Folge, dass Kinder zunehmend häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, mehr Zeit unbeaufsichtigt online verbringen und sich unangemessene Inhalte außerhalb der Reichweite vertrauenswürdiger Erwachsener ansehen.
    • Die Täter*innen passen ihren Modus operandi immer wieder an, um mehr Möglichkeiten zu schaffen Zugang zu Kindern zu bekommen. Sei es durch die Kontaktaufnahme online, die Ausbeutung über Live-Streaming, die Nutzung anderer Technologien um die Ausbeutung zu dokumentieren, die Verbindung über Online-Foren und das Planen von Reisen, auch innerhalb eines Landes, um Kinder offline sexuell auszubeuten.
    • Die Krise hat den Zugang zur medizinischen Versorgung und psychologischen Diensten für Kinder, die betreut werden müssen, verringert, ihre psychologische Anfälligkeit weiter erhöht und zu größeren Herausforderungen für ihr psychisches Wohlbefinden und sogar zu Selbstmordversuchen geführt.
    • Der Waisenhaustourismus, einige Formen des Voluntourismus und der ungeprüfte Zugang zu Kindern tragen zusammen mit erschwerenden sozioökonomischen externen Faktoren weiterhin zur Institutionalisierung von Kindern bei, wodurch sie der Gefahr des Kinderhandels und aller anderen Formen sexueller Ausbeutung ausgesetzt sind.

    Lesen Sie den vollständigen Aufruf mit Empfehlungen an die zwischenstaatlichen Gremien, Regierungen und den privaten Sektor, zur Wiederaufnahme des Reise- und Tourismussektors mit Fokus Kinderschutz hier.

    Artikel: Welttourismustag einmal anders

    27. September 2020 – Was man als Branchenfremde nicht einmal am Radar hat ist für uns Touristiker*innen ein Fixstern am Terminhimmel: der Welttourismustag am 27. September. Normalerweise überbieten wir uns gegenseitig mit schönen Bildern und Erfolgsmeldungen aus dem vorangegangenen Jahr. Damit wird es heuer aber nichts. Der Welttourismustag 2020 erinnert eher an den Black Thursday und den New Yorker Börsencrash 1929.

    Seit der Erfindung des organisierten Tourismus ist der weltweit größte Wirtschafssektor mit bemerkenswerten Wachstumszahlen gesegnet, die auch in Krisenzeiten weit über dem Durchschnitt anderer Branchen lagen. Damit ist es jetzt schlagartig vorbei. Die Corona-Krise hat nicht nur deutlich gemacht, wie weit und tief verwurzelt der Tourismus in unserem Weltwirtschaftssystem ist, sondern auch wie fragil viele Modelle sind.

    Wenn wir nun durch die Brille der Nachhaltigkeit auf das Thema schauen, dann kommen noch ganz andere Dimensionen der Krise zum Vorschein. Zyniker sagen – und ich habe das selbst in den letzten Monaten in mehreren Gesprächen gehört – dass Reisen noch nie so nachhaltig war wie jetzt, wo es quasi gar nicht stattfindet. Dem kann ich absolut nicht zustimmen, denn zur Nachhaltigkeit gehören auch die wirtschaftliche sowie die soziokulturelle Dimension. Und dieses derzeitige Ungleichgewicht der Säulen der Nachhaltigkeit bereitet uns von ECPAT Österreich große Sorgen.

    Eines der großen Themen beim Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Kontext von Reisen und Tourismus sind die Armut und die großen Unterschiede im Wohlstand. Sie sind der Nährboden für die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Unter der Schließung der Destinationen leiden vor allem die armen Bevölkerungsgruppen. Sobald das Reisen also wieder ohne große Einschränkungen möglich ist, wird in den sprichwörtlich ausgehungerten Destinationen händeringend nach Einkommensquellen gesucht werden. Es ist zu befürchten, dass die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen deutlich zunehmen wird. Dazu kommt noch, dass die Suche nach Material von Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger im Netz laut Europol während des Lockdowns in der EU um bis zu 30% gestiegen ist. Das bedeutet, dass Täter*innen trotz Reiseeinschränkungen aktiv sind und lässt befürchten, dass auch die Missbräuche im Kontext von Reisen und Tourismus nach der Öffnung zunehmen werden.

    Auf Reisen macht die Gelegenheit Täter. Einen großen Anteil an Tätern stellen mit 80% die Gelegenheitstäter dar. Sie suchen nicht schon vor der Reise gezielt nach sexuellen Kontakten mit Minderjährigen, lassen sich aber gerne auf ein „Abenteuer“ ein, befreit von den Normen und Zwängen des Alltags und vor den Blicken der anderen. Doch genau hier liegt der Irrtum. Sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen bleibt nicht unbemerkt. Oft kennen wir aber kein System um das Bemerkte einzuordnen. Als Reisende beobachten wir immer wieder Situationen, die verdächtig sind und unsere inneren Alarmglocken laut läuten lassen – am Strand, in der Bar oder im Hotel.  Und genau hier setzten wir von ECPAT an:

    Auf der Meldeseite www.nicht-wegsehen.at können Sie Verdachtsmomente melden und finden alle Informationen rund um die Meldung - klar, einfach und unkompliziert. Am besten gleich speichern, denn die nächste Reise kommt bestimmt und gerade jetzt lautet das Motto doch: Schau auf dich, schau auf mich – also schauen wir aufeinander und auf unsere Kinder.

    Kerstin Dohnal - ECPAT Expertin für Kinderschutz im Tourismus

    10 Jahre "Don't look Away": EU-Expert*innen Treffen in Berlin

    2. März 2020 - Hochkarätige Vertreter*innen von Regierungen, der Polizei, der Reise- und Tourismusbranche sowie aus der Zivilgesellschaft aus 7 europäischen Ländern (Schweden, Norwegen, Niederlande, Österreich, Belgien, Frankreich und Deutschland) kamen zusammen, um den 10. Geburtstag der „Don't Look Away“-Kampagne zu feiern. Die Veranstaltung fand im Rahmen des internationalen Experten*innen-Treffens „Challenges and Opportunities for Child Protection in the New Decade“ des EU-Projekts Alert Actors Report zur Beendigung der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus statt.

    ECPAT Österreich war mit einer ‚Delegation‘ zusammen mit Mag. Adrian Gasser vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), Abteilung Internationale Tourismusangelegenheiten vor Ort und darf von Beginn an auf die großartige Unterstützung des BMLRT, des Bundeskanzleramtes, Abteilung Frauen, Familien und Jugend sowie der Tourismusschulen Österreich zählen. Geschäftsführerin Astrid Winkler wünscht sich eine Fortsetzung dieser Unterstützung und guten Zusammenarbeit. An die Tourismusbranche geht der Wunsch nach mehr Aktivität im Bereich Bewusstseinsbildung und Unterstützung der Kampagne, denn hier gibt es im Vergleich zu den anderen Ländern in Österreich noch reichlich Luft nach oben.

    Das diesjährige Experten*innen-Treffen war ein Meilenstein, um die „Don't Look Away“-Kampagne / Kampagne "Gegen das Wegsehen" nach 10 Jahren Revue passieren zu lassen und zukünftige Strategien und Aktivitäten, angepasst an die digitale Transformation der Tourismusbranche, zu besprechen. Die wichtigsten Stakeholder nutzten die Gelegenheit, um weitere gemeinsame Schritte – zur Aufklärung von Reisenden über die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus – im Rahmen des digitalen Tourismus zu beschließen. Die Teilnehmer*innen einigten sich auf einen Aktionsplan für weitere gemeinsame Strategien und Aktivitäten, wie beispielsweise die Verbesserung von Online-Meldemechanismen und die verbesserte Nutzung von vorhandenen Meldemechanismen. Wichtig wird es sein gemeinsam unter einer Marke mit starkem Wiedererkennungswert aufzutreten und die Partnerschaften in den Ländern zu vertiefen und zu stärken. Eines steht jedenfalls fest: Die Kampagne soll weiterhin bestehen, und die engagierten Teilnehmer*innen werden sich auch in Zukunft gemeinsam "Gegen das Wegsehen" stark machen.

    Herzstück der Multi-Stakeholder-Kampagne ist die internationale „Don ́t Look Away“-Meldeplattform, die es Einzelpersonen ermöglicht, mutmaßliche Fälle sexueller Ausbeutung von Kindern auch im Ausland zu melden. User*innen werden über diese Meldeplattform zu nationalen Online-Meldemechanismen geführt; wo kein nationaler Meldemechanismus vorhanden ist, werden alternative Informationen zur Meldung angeboten. Die Meldeplattformen werden von verschiedensten Aktionen wie Flashmobs auf Flughäfen oder informativen Videospots begleitet, um das Bewusstsein bei Reisenden über die Ausbeutung von Kindern im Tourismus zu stärken.

    Weitere Infos: „Don't Look Away“-Kampagne / Kampagne "Gegen das Wegsehen"

    Zur Pressemitteilung

    Kerstin Dohnal nimmt Sie in diesem Video mit zur Konferenz nach Berlin.

    Workshop „Gewalt und Kinderschutz“ – Vorbereitung von Freiwilligen

    11. Jänner 2020 - Zukünftige Freiwillige wurden im Rahmen des Seminartags „Gewalt und Kinderschutz“ über WeltWegWeiser von Kerstin Dohnal (Projektleitung, ECPAT Österreich) zu Gewaltschutz von Kindern in Freiwilligenprojekten und Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung auf Reisen und im Tourismus informiert.
    Weltwegweiser vermittelt u.a. Sendeorganisationen, die darauf achten, dass Kinderschutz gewährleistet ist. Ihre Seminartage sind für alle, die überlegen einen Freiwilligeneinsatz im Ausland zu machen, eine tolle Möglichkeit sich vorzubereiten.
    Weitere Informationen zu Kriterien von qualitativen Freiwilligeneinsätzen finden Sie hier und auf der Website von WeltWegWeiser.

    Kerstin Dohnal nimmt Sie in diesem Video mit zu dem Seminartag.

    Neue Broschüre: Hindernisse verdächtige Situationen sexueller Ausbeutung zu melden

    Dezember 2019 - Es gibt zwei Gründe warum Menschen im Ausland keine sexuelle Ausbeutung von Kindern melden: entweder sie erkennen die Hinweise nicht oder sie erleben Hindernisse bei der Meldung verdächtiger Situationen. Eines der Haupthindernisse für eine Meldung ist, dass Melder*innen nicht sicher sind, ob ein Verbrechen tatsächlich stattgefunden hat, und daher Angst vor falschen Anschuldigungen haben.

    Auch wenn die sexuelle Ausbeutung von Kindern ein sehr schwerwiegendes Verbrechen mit verheerenden Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder ist, stoßen Beobachter*innen bei der Meldung von Hinweisen sexueller Ausbeutung von Kindern bei Behörden auf unterschiedliche Hindernisse. Diese Broschüre gibt einen Einblick über Hinweise sexueller Ausbeutung von Kindern im Kontext von Reisen und Tourismus. Des Weiteren zeigt sie, welche Meldehindernisse Reisende im Ausland haben und gibt Tipps, wie diese überwunden werden können.

    Die Broschüre wurde im Rahmen des EU-Projektes ALERT ACTORS REPORT erstellt.

    Die Broschüre finden Sie als Download hier.

    Aktionstage "Gegen das Wegsehen" 2019

    Zur Hauptreisezeit im Winter, mit Schwerpunkt rund um den internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November, findet eine Informationskampagne zum Thema „Schau hin – auch auf Reisen! Kinderrechte und Kinderschutz gehen uns alle an!“ statt. Die Kampagne lenkt somit während der Hauptreisezeit im Winter und darüber hinaus Aufmerksamkeit auf Kinderschutz im Tourismus und auf Reisen.

    Teil der Kampagne sind:

    • Schulaktion 2019: Auch heuer arbeitete ECPAT wieder mit österreichischen Tourismusschulen, deren Schüler*innen und Lehrenden zusammen. Diesmal war von den teilnehmenden Schüler*innen und Klassen Kreativität gefragt – gesucht wurden einprägsame 30-Sekunden Videos für unsere Social Media Kanäle mit einem zugehörigen Werbemittel-Design. Der Wettbewerb wurde Ende Oktober abgeschlossen. An die drei gewinnenden Klassen wurden attraktive Preise vergeben. Die Videos werden im Laufe des Winters 2019/2020 auf dem ECPAT Österreich FB-Kanal und YouTube-Kanal gezeigt.
    • Eine Plakataktion in Zügen der ÖBB. Das Plakat „Gefährte oder Gefahr“ ist den ganzen November über in allen S-Bahnen und Regionalzügen der Ostregion Österreichs (Wien, Niederösterreich und Burgenland) zu sehen.
    • Seit Ende Oktober 2018 wird der Clip zur Kampagne „Gegen das Wegsehen“ an den elektronischen Passkontrollen des Flughafens Wien Schwechat in Dauerschleife ausgestrahlt um Reisende auf das Thema Kinderschutz im Tourismus aufmerksam zu machen. Auch ein Jahr später wird der Clip weiterhin ausgestrahlt.
    • Vom 20.-22- November zeigt Infoscreen alle 14 Minuten das Sujet „Freund oder Feind“

    In Kooperation mit: Bundesministerium für Inneres – Bundeskriminalamt (.BK)Verband TourismusschulenBerufsschule für Handel und ReisenTourismusschulen Semmering

    Unterstützt durch:EU, Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Bundeskanzleramt - Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, Flughafen Wien

    Reisende wissen zu wenig, wie sie Signale sexueller Ausbeutung von Kindern melden können

    November 2019 - Eine neue Studie, die von den Partnern des EU-Projektes Alert Actors Report, darunter ECPAT Österreich, durchgeführt wurde, zeigt auf, dass Reisende häufig Signale sexueller Ausbeutung wahrnehmen, aber nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen, um die Beobachtungen zu melden.

    Das Ziel des EU-Projektes Alert Actors Report ist der Schutz von Kindern in der Reiseindustrie. Auch die Verbesserung der vorhandener Meldemechanismen dontlookaway.report und www.nicht-wegsehen.at ist Teil des Projektes. Auf den Meldeplattformen können Verdachtsmomente der sexuellen Ausbeutung von Kindern gemeldet werden.

    Für die Studie wurden 1,081 Menschen in Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden befragt. So wurde herausgefunden, dass die meisten Menschen die Hinweise auf sexuelle Ausbeutung von Kindern nicht kennen, da das Verbrechen im Verborgenen stattfindet. Zudem waren sehr viele Teilnehmer*innen der Studie nicht über Meldemechanismen informiert. Im Rahmen der Studie wurde auch herausgefunden:

    • 95% der Reisenden wussten über das Phänomen der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus Bescheid
    • 72% kannten die Meldemachismen nicht
    • 183 Reisende nahmen mögliche Hinweise auf sexuelle Ausbeutung von Kindern wahr, während sie reisten
    • Gesamt nahmen sie ungefähr 250-300 mögliche minderjährige Betroffene wahr
    • Nur 4% meldeten ihren Verdacht an Behörden oder eine Hotline
    • 10% meldeten an ein Hotel, Restaurant, Reisefüher*in oder Reiseveranstalter*in
    • Die Mehrheit der Reisenden besprach die verdächtigen Situationen mit ihren Mitreisenden, gaben jedoch keine Meldung ab.

    Die Studie finden Sie, ebenso wie eine deutschsprachige Kurzversion, hier.

    ECPAT Österreich bei „Photo+Adventure 2019“ Messe

    09./10. November 2019 - ECPAT Österreich war gemeinsam mit den Reiseveranstaltern und neuen Mitgliedern des Kinderschutzkodex „The Code“TravelWorks, Karmalaya und Loro Trips als Austeller auf der „Photo+Adventure“ Messe vertreten. Alle drei Reiseveranstalter sind Anbieter von Freiwilligenarbeit, Praktika und Einsatzmöglichkeiten im Ausland. Sie achten besonders darauf neue, authentische, sinnstiftende Reisen und Touren zu kreieren um positive Auswirkungen für Gemeinschaften zu erzielen, die bisher nur wenig Möglichkeiten hatten, von nachhaltigem Tourismus zu profitieren. Außerdem sind alle drei Reiseunternehmen seit heuer Mitglieder von „The Code“ dem internationalen Kinderschutzkodex, dessen lokale Vertretung in Österreich ECPAT Österreich ist.

    Das vielfältige Angebot an Freiwilligenreisen am gemeinsamen Stand zog viele Messebesucher*innen an und bot unter anderem einen leichten Zugang zum Thema Kinderschutz auf Reisen sowie sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen. Passend zu den Reiseangeboten konnte das ECPAT Team auf die Wichtigkeit von Kinderschutz im Tourismus und auf Reisen, die internationale Kampagne „Gegen das Wegsehen“ und die Meldepattform www.nicht-wegsehen.at hinweisen. Auf dieser können Verdachtsmomente sexueller Ausbeutung von Kindern gemeldet werden.

    In diesem Video bekommen Sie Einblick in unsere Arbeit auf der Messe.

    Auf dem Blog der „Photo+Adventure“ Messe erschienen vor der Messe schon Artikel zu Kinderschutz auf Reisen und im Tourismus. Hingewiesen wurde auch in diesem Rahmen darauf, wie wichtig es ist hinzusehen und Verdachtsmomente auf www.nicht-wegsehen.at zu melden. Den bisherigen Blogartikel finden Sie hier.

    ECPAT Österreich hat im Rahmen der Projekte "Alert Actors Report" und "Kinderschutz & Voluntourismus" an der Messe teilgenommen.

    Internationales Training zu Qualitätsstandards für Meldemechanismen

    07./08. November 2019 - Im Rahmen eines internationalen Trainings rund um das Thema Qualitätsstandards für Meldemechanismen haben sich ECPAT Organisationen sowie Vertreter*innen der Polizei, Jugendschutz und INHOPE in Freiburg (Deutschland) getroffen, um Erfahrungen, Herangehensweisen und Methoden auszutauschen.

    Darüber hinaus wurden Studienergebnisse des EU-Projektes ALERT ACTORS REPORT, das u.a. in Kooperation mit fünf ECPAT Organisationen aus Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland sowie den Niederlanden durchgeführt wird, vorgestellt. Ludivine Piron (ECPAT Frankreich) präsentierte die Ergebnisse der Studie „Comparison of European low-threshold reporting mechanisms to gather good practices and needs”. Die Empfehlungen aus der Vergleichsstudie zielen insbesondere auf Verbesserungen hinsichtlich der Kommunikationsmaßnahmen, zum Fallmanagement, zu Kooperationsvereinbarungen sowie zur technischen Umsetzung ab. Außerdem gaben die Ergebnisse der Studie „Reluctance to report sexual exploitation of children related to travel and tourism“, die von Celine Verheijen (Defence for Children – ECPAT Niederlande) vorgestellt wurden, Auskunft darüber, was Menschen hindert Verdachtsfälle zu melden und wie mehr und bessere Meldungen erhalten werden können.

    Anita Pinter (ECPAT Österreich) präsentierte einen Vorschlag für Qualitätsstandards für niederschwellige Meldemechanismen, um in Zukunft gemeinsame internationale Standards für Meldemechanismen, insbesondere für Partner der Meldeplattform http://dontlookaway.report, zu definieren. Des Weiteren diskutierten die Teilnehmer*innen im Laufe der Veranstaltung über die Handhabung von Meldungen, (Daten-)Sicherheit, Mitarbeiterfürsorge sowie gemeinsame Kommunikationsstrategien.

    Die Vertreter*innen der Polizei betonten die Bedeutung der guten Zusammenarbeit sowie das gemeinsame Ziel, Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen. Eingehende Meldungen müssten dabei eine besonders gute Qualität und einen hohen Informationsgehalt haben, um im Verdachtsfall für Ermittlungen relevant zu sein.

    Die Veranstaltung wurde von ECPAT Deutschland im Rahmen des ALERT ACTORS REPORT Projektes organisiert.

    Bildtheater der Tourismusschulen Semmering im BMNT

    05. November 2019 – Anfang November fand der Round Table „Ethik im Tourismus“ statt, bei dem ECPAT Österreich regelmäßig teilnimmt. Im Anschluss daran wurde ein Bildtheater der Tourismusschulen Semmering, das im Rahmen der Aktionstage 2018/19 und Kampagne „Gegen das Wegsehen“ zur Bekämpfung von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch von Kindern im Tourismus entstanden ist, im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gezeigt.

    Kerstin Dohnal (Projektleitung ECPAT Österreich) nimmt Zuschauer*innen in einem Video mit zu der Veranstaltung und gibt Einblicke in die beeindruckende Arbeit der Schüler*innen. Das Video können Sie sich hier ansehen.

    Auch heuer organisiert ECPAT Österreich wieder die jährlichen Aktionstage „Gegen das Wegsehen“. Die Abteilung Internationale Tourismusangelegenheiten BMNT unterstützt schon seit vielen Jahren, gemeinsam mit weiteren Partner*innen, die Kampagne.

    Meldeplattform dontlookaway.report wird international

    04.-06. November 2019 – Am World Travel Market in London haben ECPAT sowie namhaften Vertreter*innen der Tourismuswirtschaft und die lateinamerikanische Initiative GARA (Grupo de Acción Regional de las Américas) bekannt gegeben, dass nun auch Partner*innen aus Lateinamerika der bislang nur von europäischen Partnern genutzten Meldeplattform dontlookaway.report anschließen werden. Auf dieser können Verdachtsmomente der sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus gemeldet werden. GARA bringt regionale Mechanismen und gute fachliche Praxis mit in die nun globale Initiative. ECPAT-Organisationen und Partner*innen hoffen, dass dies dazu beiträgt mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wie die sexuelle Ausbeutung von Kindern verhindert werden kann, und Reisende dabei unterstützt sexuellen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung in mehr Teilen der Welt zu melden.

    Der Internationalisierung der Meldeplattform dontlookaway.report ist das Ergebnis der Bemühungen der Projektpartner des EU-Projektes „Alert Actors Report“, darunter auch ECPAT Österreich, die Meldeplattform dontlookaway.report international bekannt zu machen. Die ersten Meldeplattformen sind im Rahmen der trilateralen Initiative von Österreich, Deutschland und der Schweiz entstanden, die 2010 mit dem Titel „Don’t Look Away – Gegen das Wegsehen“ ins Leben gerufen wurde. Die Idee dazu ist in Österreich, im Rahmen des „Runden Tisches Ethik im Tourismus“, der in der Abteilung für internationale Tourismusangelegenheiten, Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, entstanden.

    Sexueller Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Kindern im Kontext von Reisen und Tourismus ist ein weltweites Phänomen. Das Verbrechen hat sich seit den 1990er Jahren verschlimmert aufgrund billiger Reisemöglichkeiten und der Entwicklung neuer Technologien. Nicht alle Zeug*innen dieser Verbrechen melden diese auch.

    ECPAT Schulwettbewerb Wintersemester 2019/2020

    30. Oktober 2019 – Im Rahmen des EU-Projekts Alert Actors Report und der jährlichen internationalen Kampagne „Gegen das Wegsehen“ veranstaltete ECPAT Österreich auch dieses Jahr wieder einen Schüler*innenwettbewerb, der mit Ende Oktober abgeschlossen wurde. Diesmal war von den teilnehmenden Schüler*innen und Klassen Kreativität gefragt – gesucht wurden einprägsame 30-Sekunden Videos für unsere Social Media Kanäle mit einem zugehörigen Werbemittel-Design.

    Unter den Einsendungen wurden folgende Treppchenplätze vergeben, die auch mit attraktiven Preisen belohnt wurden:

    1. HLF Krems (Preis: Klassenfahrt innerhalb Österreichs mit der ÖBB)
    2. Tourismusschulen Semmering (Preis: Tickets zur Photo+Adventure Messe)
    3. Berufsschule für Handel und Reisen (Preis: Ein Essen für die gesamte Klasse)

    Die Videos der teilnehmenden Klassen bekommen Sie in den nächsten Wochen auf unserem FB-Kanal und auf YouTube zu sehen.

    Nähere Informationen zum vergangenen Videowettbewerb finden Sie hier im Video.

    Die ausführliche Ausschreibung für Lehrende finden Sie hier.

    Die ausführliche Ausschreibung für Schüler*innen finden Sie hier.

    Eine Kurz-Info finden Sie hier.

    Hier und hier erhalten Sie Einblick in die Vorbereitung einiger teilnehmenden Klassen.

    Im Sommersemester 2020 wird es noch einen Wettbewerb mit attraktiven Preisen geben. Demnach gilt für alle interessierten Schüler*innen und Lehrer*innen - Chance nützen und mitmachen! Details folgen.

    ECPAT Österreich informierte auf der Freiwilligenmesse Wien

    05. Oktober 2019 - ECPAT Österreich war auf der Freiwilligenmesse im Rathaus Wien vertreten. Nadia Howes hat dort zu Kinderschutz rund um Freiwilligen Einsätzen im Ausland informiert und Interessierten das Trainingshandbuch „Kinderrechte und Kinderschutz - Für die Vorbereitung auf internationale Freiwilligeneinsätze“ vorgestellt.

    Ebenso wurde auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at, auf der Verdachtsmomente sexueller Ausbeutung von Kindern gemeldet werden können, hingewiesen.

    Ein herzliches Dankeschön an den Verein Sol, der uns zur Freiwilligenmesse eingeladen hat!

    Sommerkampagne „Gegen das Wegsehen“ 2019

    Juli/August 2019 – Während der Hauptreisezeit in den Sommermonaten macht ECPAT Österreich auf Facebook auf das Thema Kinderschutz auf Reisen und im Tourismus aufmerksam.

    Die Social Media-Kampagne weist auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Kontext von Tourismus und Reisen hin. Insbesondere wird über niederschwellige Handlungsmöglichkeiten im Falle eines Verdachts auf eine Straftat informiert. Auf der österreichischen Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at können Verdachtsmomente sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen gemeldet werden. Ebenfalls wird dort auf die Möglichkeit hingewiesen, direkt an das Bundeskriminalamt zu melden, wenn eine Straftat beobachtet wurde. Sexueller Missbrauch von Kindern ist strafbar – auch, wenn die Tat im Ausland stattgefunden hat!

    Die Social Media-Kampagne findet im Rahmen des EU-Projekts Alert Actors Report statt, das u.a. die Verbesserung niederschwelliger Meldemechanismen sowie deren weitere Bekanntmachung zum Ziel gesetzt hat. Diesbezüglich haben wir uns Unterstützung an der Werbe Akademie Wien geholt, an der zukünftige Werber*innen ihr Handwerk lernen. Organisiert in fünf Agenturen haben Schüler*innen der Werbe Akademie im Rahmen des Agenturlabors Kampagnenmaterial für ECPAT erarbeitet, das auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at aufmerksam macht.

    Die Social-Media-Sommerkampagne präsentiert nun jene fünf, sehr unterschiedlichen Kampagnen auf dem Facebook-Kanal von ECPAT Österreich. Am Ende des Sommers kann dann die Facebook-Community abstimmen, welches Bildmaterial ihnen am besten gefallen hat.

    Die Social Media-Sommerkampagne steht im Kontext der seit 2010 jährlich durchgeführten, länderübergreifenden Sensibilisierungsaktion „Gegen das Wegsehen“. Diese zielt darauf ab, die Kultur des Wegsehens zu durchbrechen. Im Zweifelsfall sollten Verdachtsmomente sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen immer gemeldet werden. Zeigen auch Sie Zivilcourage – Melden Sie Verdachtsfälle unter www.nicht-wegsehen.at

    Weitere Informationen zu Kinderschutz im Tourismus finden Sie hier, auf unserer Website, und auf www.nicht-wegsehen.at

    Die Sommer Kampagne in einem Video erklärt finden Sie hier.

    Hier finden Sie alle bisher gezeigten Kampagnen.

    Hier finden Sie unsere Kommentare zu den einzelnen Kampagnen-Fotos.

    Mehr zur Zusammenarbeit mit der Werbe Akademie Wien finden Sie hier.

    Vorbereitung von Freiwilligen durch ECPAT Österreich

    04. Juli 2019 - ECPAT-Trainerin Judit Fussi und Kerstin Dohnal, Projektleiterin ECPAT Österreich, haben letzte Woche einen Workshop bei Volontariat bewegt gehalten.

    21 Volontär*innen wurden von ihnen auf ihre Auslandseinsätze als Freiwillige in Afrika, Lateinamerika und Indien vorbereitet. Unser Workshop ist Teil einer umfassenden Vorbereitung - so können die jungen Erwachsenen gut gerüstet in ihre Einsatzländer starten. Wir sind ganz begeistert von ihrem Engagement!

    Das Trainingshandbuch, das dabei zum Einsatz kam, finden Sie hier.

    Salzburger Reiseunternehmen aktiv gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus

    03. Juni 2019 - Die feierliche Unterzeichnung des internationalen Kinderschutzkodex The Code von drei Reiseveranstaltern und Anbietern von Freiwilligenreisen fand im Coworking Salzburg statt. Die drei Unternehmen setzen damit ein wichtiges Zeichen für den Kinderschutz im Tourismus. Zwei der neuen Mitglieder sind Salzburger Unternehmen, die mit großer Vorbildwirkung vorangehen, Loro Trips und Karmalaya sowie das deutsche Unternehmen TravelWorks mit Niederlassung in Wien.

    Die Vergrößerung der Community von Reiseunternehmen, die sich zum Kinderschutz bekennen und diesen auch leben, ist gerade im kommerziellen Sektor von Freiwilligenreisen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, und soll ein Signal an alle Reiseunternehmen senden. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit nun in Salzburg neue Früchte getragen hat“, betont ECPAT Österreich Geschäftsführerin, Astrid Winkler.

    Zur feierlichen Unterzeichnung waren Partnerorganisationen wie Weltwegweiser, die Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze, die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit und sowie Vertreter*innen der regionalen und nationalen Presse geladen. Ermöglicht wurde die Unterstützung der Unternehmen für den Beitritt zum Kinderschutzkodex durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit sowie die Europäischen Kommission im Rahmen des EU-Projekts Alert Actors Report.

    An dieser Stelle möchten wir uns auch recht herzlich bei Romy Siegl vom Coworking Salzburg sowie Michaela und Ralf Unterrainer vom ZET Catering für die Gestaltung des netten Rahmens bedanken.

    Einen kurzen Clip von der Unterzeichnung und Interviews der neuen Mitglieder finden Sie hier. Bilder zur Veranstaltung finden Sie hier .

    Hintergrundinformation und Pressematerial steht Ihnen hier zur Verfügung.

    Nähere Informationen zu ECPAT finden Sie hier: www.ecpat.at; www.nicht-wegsehen.at; www.thecode.org

    Rückfragen: Mag.a Kerstin Dohnal, Email: dohnal@ecpat.at, Mobil: 0650/2500558

    Update: Studie zur Meldung von Verdachtsfällen sexueller Ausbeutung von Kindern im Zusammenhang mit Reisen

    16. Mai 2019 – Im März und April haben wir zur Teilnahme einer Umfrage zur Meldung von auf Auslandsreisen verübter Sexualstraftaten aufgerufen. Die Umfrage ist Teil einer Studie zur Meldung von Verdachtsfällen sexueller Ausbeutung von Kindern im Zusammenhang mit Reisen. Sie wird in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich durchgeführt und ist Teil des EU-Projektes ALERT ACTORS REPORT.

    Wir freuen uns schon darauf Ergebnisse der Studie präsentieren zu können, momentan können wir schon folgendes Update bekannt geben: Die Umfrage haben insgesamt 726 Teilnehmer*innen vollständig ausgefüllt, davon 86 aus Österreich. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer*innen! Mehr Informationen zum Thema Kinderschutz im Tourismus finden Sie hier, auf unserer Website, und www.nicht-wegsehen.at.

    Momentan beantworten in insgesamt 4 Fokusgruppen Jugendliche, junge Erwachsene und Expert*innen aus den Bereichen Tourismuswirtschaft, Kommunikation, Soziologie und von Meldestellen und der Polizei Fragen rund um die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at. Dabei geht es hauptsächlich um den Wissenstand der Teilnehmer*innen was die Meldung von Verdachtsfällen von sexueller Ausbeutung von Kindern im Tourismus betrifft sowie um Hürden und Hindernisse bei Meldungen, die Frage wie man die Meldebereitschaft erhöhen kann und wie man Menschen z.B. durch Kampagnen, zur Meldung ermutigen kann. Die gesammelten Ergebnisse der Leiden University aus den Fokusgruppen, die in allen 5 Ländern des EU-Projektes ALERT ACTORS REPORT abgehalten wurden, erwarten wir noch vor dem Sommer.

    Informationskampagne „Gegen das Wegsehen“ 2018/19

    Zur Hauptreisezeit im Winter (November 2018 – Februar 2019) fand eine Informationskampagne zum Thema „Schau hin – auch auf Reisen! Kinderrechte und Kinderschutz gehen uns alle an!“ statt. Die Kampagne geht bis ins Frühjahr 2019 und lenkt somit während der gesamten Hauptreisezeit im Winter und darüber hinaus Aufmerksamkeit auf Kinderschutz im Tourismus und auf Reisen.

    Teil der Kampagne waren:

    • Schulaktion 2018/19: Auch heuer arbeitete ECPAT wieder mit österreichischen Tourismusschulen, deren Schüler*innen und Lehrenden zusammen. Im europäischen Jahr des Kulturerbes standen die diesjährigen Aktionstage ganz im Zeichen des Bildtheaters. Schüler*innen der teilnehmenden Schulen erhielten in Workshops Informationen zur Thematik wie auch zur Methode des Bildtheaters. Sie erarbeiten daraus selbst Szenen, die auf sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Tourismus und auf Reisen aufmerksam machen. Die Arbeiten der Schüler*innen der Berufsschule für Handel und Reisen und zweier Schülerinnen der HLTW13 Bergheidengasse wurden im Rahmen einer Fotoausstellung an der Berufsschule für Handel und Reisen am 3. April 2019 der Öffentlichkeit gezeigt. Fotos der Veranstaltung finden Sie hier, hier finden Sie ein Video zur Veranstaltung. Die ausgestellten Werke können Sie sich hier und hier ansehen. Am 29. April 2019 präsentierten Schüler*innen der Tourismusschulen Semmering ihre Szenen in Form eines Bildtheaters. Hier finden Sie ein Video zur Veranstaltung, hier Fotos davon.
    • Eine Plakataktion in Zügen der ÖBB. Das Plakat „Ein Urlaubsflirt?“ war den ganzen November in allen Zügen der Ostregion zu sehen. Im Dezember war es in allen Zügen der Westregion angebracht. Insgesamt war es in 1.723 Wagons zu sehen.
    • Ausstrahlung des Videos „Nicht wegsehen“ an drei Tagen im November durch Firma Infoscreen in ganz Österreich.
    • Seit Ende Oktober 2018 wird der Clip zur Kampagne „Gegen das Wegsehen“ an den elektronischen Passkontrollen des Flughafens Wien Schwechat in Dauerschleife ausgestrahlt um Reisende auf das Thema Kinderschutz im Tourismus aufmerksam zu machen.
    • Das Bundeskriminalamt hat anlässlich der Informationskampagne eine Presseaussendung verschickt. Dies führte zu Berichten folgender Medien: Salzburger Nachrichten, Die Presse, NÖN, Kurier, Traveller.

    Einen ausführlichen Bericht zur Kampagne 2018/19 finden Sie hier.

    In Kooperation mit: Bundesministerium für Inneres – Bundeskriminalamt (.BK), Verband Tourismusschulen, Berufsschule für Handel und Reisen, Tourismusschulen Semmering

    Unterstützt durch: BMNT und BKA/Familien

    Weitere Partner und Unterstützer:Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), Infoscreen, Österreichischer Reiseverband (ÖRV)

    Mairegen bringt Kreativsegen

    24. April 2019 - Für ECPAT Österreich regnet es im Mai frische Ideen für neue Kampagnen. Im Rahmen unseres Länder übergreifenden EU-Projektes Alert Actors Report, bei dem es nicht nur um die inhaltliche Verbesserung der Meldeplattform für Verdachtsfälle sexueller Ausbeutung von Kindern im Tourismus www.nicht-wegsehen.at geht, sondern auch um deren bessere Bekanntmachung, haben wir uns Hilfe aus dem Agenturlabor der Werbe Akademie Wien geholt – dem Ort, an dem die künftigen Werber*innen ihr Handwerk erlernen.

    Das Agenturlabor ist genau das, das der Name schon sagt: ein Raum in dem die Studierenden das reale Agenturleben mit Unterstützung langjähriger Werbeprofis proben können. Am besten geht das natürlich mit echten Aufträgen und - weil Werber*innen von Natur aus verspielt sind – mit einem Wettbewerb. So kam es, dass 5 Probeagenturen an neuen Kampagnen für ECPAT gearbeitet, und um eine Platzierung gekämpft haben.

    Bereits zu Beginn des Semesters im Februar, waren wir zum Briefing eingeladen. Hier wurden zuerst ECPAT Österreich und das internationale Netzwerk, das Thema sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus, das Alert Actors Report Projekt und die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at vorgestellt, und genau erklärt, was wir brauchen. Es war schön zu sehen, dass die jungen Leute sich sehr für das Thema interessierten, schon während des Briefings fleißig gegoogelt und viele Fragen gestellt haben. Danach ging es für die 5 Agenturen gleich an die Arbeit.

    Im März gab es einen Schulterblick. Das ist ein Treffen bei dem Auftraggeber*innen – also in diesem Fall ECPAT Österreich – einen ersten Blick auf die laufenden Arbeiten werfen dürfen, und erste Ideen zu sehen bekommen. In unserem Fall durfte Kerstin Dohnal diese Aufgabe übernehmen, und offene inhaltliche Fragen der Agenturen zum Thema beantworten. Verraten durfte sie allerdings nichts über die heranreifenden Ideen, denn am Ende soll eine Jury die präsentierten Kampagnen möglichst unvoreingenommen bewerten. Sie hat auch wirklich dichtgehalten und nur gesagt, dass wir viel Gutes zu erwarten haben.

    So war es dann auch, als das Team-ECPAT Ende April zu den offiziellen Pitches eingeladen war, und alle 5 Agenturen tolle Ideen präsentierten. Es ist uns wirklich schwergefallen, aber am Ende durften wir 3 Platzierungen an die Agenturen Querlaut, Lumen und die Jungen Wiener vergeben. Die Freude war groß, ebenso wie die Solidarität unter den Agenturen, was die Stimmung umso besser machte.

    Die neuen Ideen und Siegerkampagnen werden wir in den nächsten Wochen aufarbeiten und demnächst auf den ECPAT Kanälen präsentieren. In der Zwischenzeit haben wir hier ein paar Bilder und Kommentare von ECPAT Geschäftsführerin Astrid Winkler und Agenturlabor-Kreativchef Rudi Nemescek sowie den Gewinner*innen.

    Hier finden Sie gesammelt alle Kommentare auf YouTube.

    Hier finden Sie Eindrücke des Tages in einem Foto-Album auf Facebook.

    Vielen Dank an die Probeagenturen und alle Profis, die ihnen beratend zur Seite standen, die Werbe Akademie Wien und natürlich unsere Partner*innen und Unterstützer*innen ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre.

    Video-Serie "Kerstin Dohnal unterwegs für ECPAT"

    Winter 2019 - Kerstin Dohnal ist für ECPAT Österreich in Sachen Kinderschutz im Tourismus und auf Reisen unterwegs. Das halten wir im Rahmen einer neuen Video-Serie fest.

    Am 15. Februar 2019 war Kerstin Dohnal bei der Berufsschule für Handel und Reisen. Mit den Schüler*innen wird ein Bildtheater erarbeitet, das im Frühjahr zu sehen ist. Damit wird Aufmerksamkeit auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern gelenkt und Handlungsmöglichkeiten dagegen - wie die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at - aufgezeigt. Von dem Tag bei der Berufsschule für Handel und Reisen ist Teil 2 der Video-Serie entstanden, den Sie sich hier ansehen können.

    Am 21. Jänner 2019 war Kerstin bei den Tourismusschulen Semmering. Mit den Schüler*innen wird ebenfalls ein Bildtheater erarbeitet, das im Frühjahr zu sehen ist. Von dem Tag bei den Tourismusschulen Semmering ist Teil 1 der Video-Serie entstanden, den Sie sich hier ansehen können.

    Die Videos stehen damit in Bezug zur Don't Look Away-Kampagne, mit der auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at aufmerksam gemacht wird. Dort können Verdachtsmomente sexueller Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen gemeldet werden.

    ECPAT bei der Ferienmesse Wien

    10./11. Jänner 2019 – ECPAT war bei der Ferienmesse in Wien vor Ort um über Kinderschutz im Tourismus und auf Reisen zu informieren.

    Die Augenpaare der kleinen Seelen in großer Gefahr waren der Blickfang am Stand von ECPAT Österreich. Direkt vor dem Reisekino und auf der Hauptstrecke zwischen den Ausstellungshallen blickten sie den vorbeiströmenden Massen entgegen und machten auf die Meldeseite www.nicht-wegsehen.at aufmerksam. Dort können Urlauber*innen Situationen melden, die auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern hinweisen könnten. Viele Menschen verlangsamten ihre Schritte um sich das Plakat mit der Aufschrift „Ein Urlaubsflirt?“ auf dem ein Mann mit einer Minderjährigen an einer Bar sitzend zu sehen ist, genauer anzusehen. Doch bei den meisten blieb es bei schüchternen Reaktionen, auch nach fröhlicher Ansprache von uns.

    Diese Reaktionen haben uns wieder einmal deutlich gezeigt, dass es noch viel Aufklärungsbedarf beim Thema Kinderschutz im Kontext von Tourismus und Reisen gibt. Vor allem müssen wir daran arbeiten, die Berührungsängste der Menschen mit dem Thema sexuelle Ausbeutung von Kindern abzubauen. Denn nur wenn wir darüber reden können, sind wir auch in der Lage Verdachtsfälle zu melden.

    Doch auch wenn die Mehrheit der Besucher*innen unser Anliegen nur im Vorbeigehen wahrgenommen hat, so gab es doch auch einige couragierte Interessierte, auch aus der Tourismusbranche, was uns besonders freut.

    Gemeinsam werden wir 2019 mit unseren Unterstützern aus dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (Abteilung Internationale Tourismusbeziehungen) und dem Bundeskanzleramt (Abteilung Familienrechtspolitik und Kinderrechte) im Rahmen des EU-Projektes Alert Actors Report daran arbeiten, dass die Augenpaare der kleinen Seelen im nächsten Jahr noch mehr mutige Menschen erreichen und dazu bewegen stehen zu bleiben und Fragen zu stellen.

    In der Zwischenzeit informieren wir Sie gerne bzw. finden Sie alle relevanten Infos unter www.nicht-wegsehen.at und auf unserer Website.

    Theaterpädagogischer Workshop – geplante Bildszenen zum Thema sexuelle Ausbeutung von Kindern

    27. November 2018 - Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: das und vieles mehr durften die Teilnehmer*innen beim theaterpädagogischen Workshop von ECPAT mit Lisa Kolb-Mzalouet im Rahmen der Kampagne „Gegen das Wegsehen“ sprichwörtlich am eigenen Leib erfahren. Mit viel Einsatz waren die Lehrenden und Projektleiter*innen in den Räumen der HLT13 Bergheidengasse bei der Sache.

    Bis in den Frühling 2019 werden gemeinsam mit Schüler*innen ausdrucksvolle Bildszenen zum Thema sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus entstehen, die anschließend einem größeren Publikum präsentiert werden. Also, dranbleiben und hinschauen!

    ECPAT begleitet Loro Trips und Karmalaya beim Antrag auf Mitgliedschaft beim Kinderschutzkodex The Code

    18. September 2018 - Kleine Unternehmen ganz groß: Loro Trips und Karmalaya zeigen Engagement und setzten mit ihrem Antrag auf Mitgliedschaft beim Kinderschutzkodex "The Code" ein Zeichen für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung auf Reisen und bei Freiwilligeneinsätzen.

    Auf diesem Weg dürfen wir, als österreichweite Repräsentanz des Kinderschutzkodex, sie begleiten. Auftakt dazu war ein Workshop am 18. September 2018 mit Kerstin Dohnal. Inhaltlich ging es in erster Linie um den Ablauf vom Antrag bis zur tatsächlichen aktiven Mitgliedschaft bei The Code, sowie um die Integration der einzelnen Maßnahmen zum Kinderschutz in die internen Abläufe der Unternehmen.

    Besonders bemerkenswert sind das große Engagement und die Flexibilität mit der sowohl Loro Trips als auch Karmalaya an das Thema Kinderschutz bei Freiwilligeneinsätzen herangehen. Für die beiden Gründer Barbara Breidenbach (Loro Trips) und Matthias Eckert (Karmalaya) ist Kinderschutz eine Selbstverständlichkeit, und es ist ihnen ein persönliches Anliegen diese Einstellung zu formalisieren und als Mitglieder des Kinderschutzkodex aktiv voranzutreiben.

    Als kleine Unternehmen sind die Ressourcen der beiden Veranstalter zwar begrenzt, doch von ihrer täglichen Arbeit sind es nur wenige Ergänzungen bis zur Erfüllung der Kriterien des Kodex. Auch die jährliche Berichterstattung ist bei regelmäßiger Aktualisierung durch das Online Tool von The Code ein überschaubarer Aufwand. Hier zeigt sich wieder einmal, dass begrenzte Ressourcen kein Hindernis dafür sind, sich für Kinderschutz einzusetzen und ein Zeichen zu setzten.

    In den nächsten Monaten werden wir Loro Trips und Karmalaya bei den nächsten Schritten zur Mitgliedschaft bei The Code unterstützten. Als erstes steht die Formulierung einer formellen Kinderschutzstrategie auf dem Programm. Anschließend werden wir entsprechende Klauseln für Verträge erarbeiten, die an die Partner kommuniziert werden. Im nächsten Schritt werden die Mitarbeiter*innen und Partner*innen geschult. Wir werden auch gemeinsam an praktischen Lösungen arbeiten, wie das Thema Kinderschutz mit allen anderen wichtigen Informationen mit Freiwilligen und Kooperationspartnern geteilt werden kann.

    Die Rolle von ECPAT Österreich ist dabei als Brückenbauer zu verstehen. Den Unternehmen muss einerseits die Angst vor unangenehmen Themen genommen werden, und andererseits die Scheu vor dem scheinbar drohenden Aufwand bei einer Mitgliedschaft beim Kinderschutzkodex The Code. Natürlich muss man zunächst einmal einen formellen Grundstein für die Implementierung von Kinderschutz im Unternehmen legen, aber mit unserer Unterstützung gelingt das viel einfacher und rascher als viele Unternehmen denken, und danach gehört der Kinderschutz einfach zu den täglichen Aktivitäten dazu. Das Beispiel von Loro Trips und Karmalaya zeigt, dass man auch als kleines Unternehmen große Wirkung erzielen kann.

    Video: Nicht wegsehen – Kinder brauchen Schutz - weltweit

    25. Juli 2018 – Pünktlich zur Reisezeit im Sommer gibt es ein neues Video, das auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at hinweist.

    Das vom Deutschen ReiseVerband (DRV) und ECPAT Deutschland erstellte Video erklärt sehr anschaulich, wie man auch im Ausland Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen kann, indem man Vorfälle, oder auch nur einen Verdacht, anonym auf der Seite www.nicht-wegsehen.at meldet.

    Die Adaptierung für Österreich wurde mit freundlicher Unterstützung des ÖRV (Österreichischer Reiseverband) umgesetzt. Dadurch wird im Video auf die österreichische Meldeplattform und nicht auf die deutsche Seite hingewiesen.

    Rechte bei und Unterstützung durch: Deutscher ReiseVerband (DRV) und ECPAT Deutschland.

    ECPAT Österreich auf der ITB 2018

    07.-11. März 2018 - Als Touristiker*in erkennt man den Frühlingsbeginn vor allem daran, dass sich die Tourismusbranche in Berlin trifft, um im Rahmen der ITB über die aktuellen Trends des Jahres zu sprechen und Geschäfte zu machen. Die Teilnahme von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie ECPAT Österreich ist unabdingbar, denn unangenehme Themen kommen dabei gerne zu kurz.

    Für Insider wenig überraschend war das Schlagwort in diesem Jahr: overtourism. Wer aktuell sein wollte, baute das Thema so oft wie möglich ein – und leider blieb es meistens auch bei der bloßen Erwähnung. Wirklich in die Tiefe gehen wollte dann scheinbar doch niemand, denn dann hätte auf weitere gravierende Auswirkungen eingegangen werden müssen als auf überlastete Infrastrukturen, genervte Bürger_innen und Schäden an Kulturdenkmälern und Natur. Und auch die propagierten Lösungsansätze – wenn auch äußerst begrüßenswert - waren weit entfernt von durchdachten Konzepten für vulnerable Gruppen, insbesondere Kinder.

    Erfreulich hingegen war das Interesse an den von ECPAT Deutschland koordinierten Veranstaltungen zum Thema Kinderschutz. Vor allem bei der Podiumsdiskussion „Volontourismus – Wie lassen sich Kinder in touristischen Zielgebieten besser schützen?“ wurde deutlich, dass Reisende ebenso wie Veranstalter beste Absichten haben und bemüht sind verantwortungsvoll zu handeln. Die Impulsvorträge von Antje Monsjhausen (Geschäftsführerin von Tourism Watch, Brot für die Welt) und Anita Dodds (Menschenrechtskonsulentin für Südostasien) machten mit klaren Fakten, die das Publikum spürbar bewegten, die Dringlichkeit von Kinderschutz im Tourismus deutlich. Klar wurde dabei allerdings auch, dass oft noch Orientierungslosigkeit herrscht wie man sich dem Thema der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus annähern kann und soll. Es wird also auch weiterhin ein essenzieller Teil der Arbeit von ECPAT sein, Aufklärungsarbeit an allen Fronten zu leisten, sowie Vorurteile und Scham abzubauen. Kinderschutzrichtlinien sind nämlich keineswegs als Instrument zur Verurteilung von Betrieben gedacht, sondern ganz im Gegenteil, als Unterstützung auf dem Weg zu verantwortungsvollem Handeln auf allen Ebenen.

    Wir freuen uns darauf möglichst viele dabei begleiten zu dürfen.

    Aktionstage zum Thema Nachhaltigkeit & Tourismus

    02. Februar 2018 - Verleihung der Preise an die Gewinner*innen der Schul-Aktion zum Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung (IY2017)

    Die Gewinner*innen der Aktionstage 2017 zum Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung stehen fest. Wir freuen uns über die spannenden und interessanten Projekte, die eingereicht wurden und wünschen den Schüler*innen viel Spaß mit ihren Preisen.

    Der 3. Preis geht an die Klasse 2RM der Berufsschule für Handel und Reisen Wien für ihr tolles Städtetrip Projekt. Sie haben einen Reiseführer erstellt, der das Thema Nachhaltigkeit mit den Sehenswürdigkeiten Wiens kombiniert und sozusagen gleich an Gästen aus Hannover -28 Schüler und Schülerinnen der Schule BBS 14 für Tourismuskaufleute für Privat- und Geschäftsreisen – getestet. Der Nationalpark Donau-Auen stellt den Schüler*innen einen Gutschein für einen Besuch zur Verfügung.

    Der 2. Preis geht an die Klassen 3B, 4B, 5B, 5A und 5ALW der Tourismusschule Villa Blanka Innsbruck, die einen Projekttag zum Thema "Nachhaltiger Tourismus" mit insgesamt 220 Teilnehmer*innen veranstaltet haben. Das Umweltzeichen Österreich hat den zweiten Preis gesponsert: Für die Schüler*innen gibt es ein Frühstücksbuffet in einem Hotel, das mit Umweltzeichen ausgezeichnet ist.

    Der 1. Preis geht an die Schüler*innen des 4. Jahrgangs der Tourismusschule Oberwart. Die Schüler*innen haben sich selbst auf die Reise gemacht und mit einer E-Bike Tour Orte des nachhaltigen Tourismus im Burgenland aufgespürt. Daraus ist auch ein toller Film entstanden. Dafür gab es den ersten Preis, der von den ÖBB in Form eines Reisegutscheins für die gesamte Klasse zur Verfügung gestellt wird.

    Am 23.01.2018 wurden der 1. und der 3. Preis an die Schüler*innen der Tourismusschule Oberwart und jene der Berufsschule für Handel und Reisen Wien überreicht. Erste Erfolge sind laut Schüler*innen schon spürbar. „Wir haben das Projekt unseren Mitschüler*innen vorgestellt und konnten ihnen viele Denkanstöße geben. Einige überlegen bereits, für den Schulweg ein E-Bike zu nutzen, statt das Auto oder den Bus.“ (Schülerin HBLA Oberwart).

    Der Direktor der Berufsschule für Handel und Reisen Wien Dipl.-Päd. Günter MOSER, BEd findet lobende Worte für die Aktionstage: „Nachhaltigkeit ist im Leitbild unserer Schule fest verankert. Dieses Thema ist uns ein großes Anliegen und wir haben uns über die Möglichkeit gefreut, dass unsere Schüler*innen das Thema praktisch angehen konnten.“

    Am 02.02.3018 wurde der 2. Preis an die Schüler*innen der Tourismusschule Villa Blanka Innsbruck übergeben. Der Preis beinhaltete nicht nur ein leckeres Frühstück im Hotel Schani, sondern auch eine Führung durch das mit dem Umweltzeichen ausgezeichnete Haus.

    Frau Kirchler, Lehrerin an der Tourismusschule Villa Blanka Innsbruck, blickt zufrieden auf die Aktionstage zurück: „Wir nutzen gerne Angebote, bei denen die Schüler*innen praktische Erfahrungen sammeln können und sich intensiver mit verschiedenen Themen auseinandersetzen können. Passend zum IY2017 waren die Aktionstage eine gute Möglichkeit, die Nachhaltigkeit im Tourismus zu diskutieren. Über den Preis und die interessante Führung im Hotel Schani haben wir uns sehr gefreut!"

    Auf diesem Wege nochmals vielen Dank an die Sponsor*innen und die Jury, die es sicherlich nicht einfach hatte unter den Projekten die Gewinner*innen zu finden.

    Details zu den Projekten sind hier nachzulesen: https://www.schulaktioniy2017.com/

    Sponsor*innen der Preise: ÖBB, Umweltzeichen Österreich und Nationalpark Donau-Auen.

    In der Jury vertreten waren u.a. Vertreter*innen der beiden Ministerien, welche die Aktion zum IY2017 unterstützt hatten, der Tourismuswirtschaft sowie von ECPAT Österreich und die Naturfreunde Internationale. Ein besonderer Dank nochmal an die Fachabteilung im ehemaligen Bundesministerium BMWFW (u.a. für Wirtschaft und Tourismus zuständig) sowie das Umweltzeichen, welche diese Aktion durch ihre Förderung möglich gemacht haben.

    "Nicht-Wegsehen" Kampagne 2017

    01. Oktober 2017 - Im Oktober startete die diesjährige “Don’t look away” Kampagne! Neben einer Plakataktion in Bahnhöfen der ÖBB in ganz Österreich, wurden am Vienna International Busterminal bis Weihnachten Flyer ausgelegt. Außerdem ermöglichte der Infoscreen die Ausstrahlung des Videos „Nicht wegsehen“ an zwei Tagen im November. Zu guter Letzt, gab es den ganzen Herbst und Winter am Flughafen Wien Schwechat Plakate und Flyer an den Passkontrollhäuschen, um Reisende auf das Thema Kinderschutz im Tourismus aufmerksam zu machen. Im Flieger gab es auf ausgewählten Strecken bei Austrian Airlines das Video „Nicht wegsehen“ zum Anschauen. Auch eine Presseaussendung des Bundeskriminalamtes Ende Oktober stieß auf große Medienresonanz.

    Initiative „Transforming Tourism“ und Berlin Declaration on „Transforming Tourism“

    04. April 2017 – Im September 2015 wurde die sogenannte „2030 Agenda for Sustainable Development“ mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals) im Rahmen der Vereinten Nationen durch alle UN-Mitgliedsstaaten beschlossen. Die Nachhaltigkeitsziele fokussieren nachhaltige Entwicklung hin zu einer gerechten und inklusiven Welt. Eindeutig wird auch die Privatwirtschaft in die Verantwortung genommen und eine passive Rolle derer abgelehnt. Tourismus kommt immer wieder in den Nachhaltigkeitszielen vor.

    Jedoch äußerten ECPAT Vertreter*innen Besorgnis, dass das dominante Tourismus-Modell nicht in der Lage ist, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Ganz im Gegenteil, es gebe einen direkten Zusammenhang zwischen ökonomischer Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und (sexueller) Ausbeutung von Kindern.

    Als Reaktion darauf wurde im Rahmen der ITB Berlin, die Anfang bis Mitte März 2017 in Berlin stattfand, die neue Initiative „Transforming Tourism“ vorgestellt. Rund 30 Teilnehmer*innen aus 19 Ländern haben sich in Berlin getroffen und eine gemeinsame Erklärung verfasst, wie und unter welchen Voraussetzungen Tourismus zur Erreichung der 2030 Agenda und der 17 Nachhaltigkeitsziele beitragen kann. Die Erklärung trägt den Titel „Berlin Declaration on „Transforming Tourism““. Der Initiative liegt die Idee zugrunde, dass sich die Welt nicht zum positiven verändern kann, wenn sich nicht auch Tourismus selbst verändert.

    ECPAT Österreich unterstützt die InitiativeTransforming Tourism“ und die Berlin Declaration on „Transforming Tourism“! Diese will nicht nur weitere Reflektion und Debatten anstoßen, sondern auch Aktivitäten und Aktionen.

    Mehr Informationen, wie auch genaue Beschreibungen der Zusammenhänge zwischen den Nachhaltigkeitszielen und Tourismus finden Sie auf der Website der Initiative.

    Kinderschutz im Reisegepäck bei der Dialogveranstaltung der Austrian Development Agency

    3.April 2017 - Am 03.04. wurde das ECPAT-Projekt „Kinderschutz im Reisegepäck – Kinderschutzstandards für Freiwilligeneinsätze im Ausland“ bei der ADA-Dialogveranstaltung für Entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung als eines der „Best Practice“ – Projekte präsentiert. Der inhaltliche Fokus der Veranstaltung lag zum einen auf der Einreichfrist für Förderprojekte 2017 (02.06.2017) und zum anderen auf der Umsetzung der Sustainable Development Goals und dem Schwerpunkt Migration und Flucht.

    Das Projekt "Kinderschutz im Reisegepäck – Kinderschutzstandards für Freiwilligeneinsätze im Ausland", läuft noch bis zum 31.12.2017. Bisher wurden Dialogveranstaltungen mit kommerziellen und nicht-kommerziellen Anbietern von Freiwilligeneinsätzen im Ausland durchgeführt und erste Vorbereitungsworkshop für Freiwillige angeboten. In der nächsten Projektphase werden Informationsmaterialien für Freiwillige und Trainingsmaterialien für Entsendeorganisationen entwickelt. Der große Mehrwert des Projektes liegt in der Vernetzung mit Organisationen, die im Bereich der Freiwilligenarbeit tätig sind und der Sensibilisierung auf das Thema Kinderschutz bei Freiwilligeneinsätzen. Die Erfahrung der ersten Projektphase hat gezeigt, dass der Bedarf Kinderschutzrichtlinien zu entwickeln und zu implementieren, sehr groß ist. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

    Neues vom Kinderschutzkodex

    7. März 2017 - Am 7. März 2017 hat in Berlin unter anderem die jährliche Mitgliederversammlung des Kinderschutzkodex stattgefunden. Das internationale Board wird derzeit von Elise Allart, Executive Director Programmes & Operations, TUI Care Foundation, geleitet.

    Inhaltlich haben einige Mitglieder interessante Kurzinputs eingebracht. Kirsten Cibis, Quality Managerin bei FCM Travel Solutions, betonte die Relevanz für Kinderschutz im Segment Business Travel. Als Beispiel nannte sie Geschäftsreisende, die sehr leicht zum Opfer von Erpressung werden können, wenn sie sich etwa auf sexuelle Kontakte mit Minderjährigen einlassen. Solche Fälle habe es bereits gegeben. Eine Vertreterin von Unicef Malediven berichtete über eine neue Kampagne zu Kinderschutz auf den Malediven, die sowohl von der Tourismuswirtschaft wie auch Behörden und Polizei mitgetragen wird. In diesem Zusammenhang wurde auch die Situation zu Kinderrechtsverletzungen auf den Seychellen erörtert. ECPAT Deutschland und Österreich wurde in den vergangenen Monaten mit mehreren Schilderungen von Reisenden konfrontiert, die den Schluss zulassen, dass Kinder und Jugendliche aus ärmlichen Verhältnissen auf den Seychellen häufig Opfer von sexueller Ausbeutung werden. ECPAT USA berichtete über erste Erfolge in der Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der „new economy“, wie z.B. Airbnb und Uber. UBER USA ist das erste Unternehmen, das dem Kinderschutzkodex beigetreten ist. Dazu gab es einen konkreten Anlassfall in den USA.

    Travel Industry Workshop und Networking

    11. Jänner 2017 – Die Fachbesuchertage der Ferienmesse Wien wurden heuer in einer Kick-off-Veranstaltung zur Ferienmesse 2017 zusammengeführt. Im Rahmen dessen fand am 11. Jänner 2017 ein Workshop-Nachmittag und ein Networking-Abend im Grand Hotel Wien statt, bei dem auch ECPAT anwesend war und Input gegeben hat!

    Programm:

    15:00 bis 18:00: Travel Industry Workshop

    Zu spannenden Tourismusthemen informierten Fachhochschulen, NGO’s, Universitäten und private Institute im Rahmen von verschiedenen Angeboten. Im Rahmen des Service Labs informierte die ECPAT Mitarbeiterin Stephanie Blutaumüller gemeinsam mit Katrin Karschat, Naturfreunde Internationale – respect, zum Thema „Hinschauen: Menschenrechte 2.0“.

    19:00 bis 21:00: Travel Industry Networking

    Im Rahmen des Networkings fand unter anderem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Frischer Wind für nachhaltigen Tourismus - Neue Managementansätze zum UN Schwerpunktjahr 2017“ mit Vertreter*innen der Austrian Development Agency, von TourCert, der Naturfreunde Internationale sowie von Reiseunternehmen aus Lateinamerika und Österreich statt.

    Aktionstag: Schau hin - auch auf Reisen! Kinderrechte und Kinderschutz gehen uns alle an!

    18. November 2016 - Bereits zum dritten Mal in Folge wurden am 18.11.2016 die Aktionstage Schau hin – auch auf Reisen! Kinderrechte und Kinderschutz gehen uns alle an! auf dem Wiener Hauptbahnhof, Westbahnhof Wien und dem Bahnhof Wiener Neustadt organisiert. In Zusammenarbeit mit den österreichischen Tourismusschulen, dem BMWFW, dem BMFJ und der ÖBB setzte ECPAT Österreich ein Zeichen zum Tag der Kinderrechte (20.11.) sowie zum Europäischen Tag gegen sexuelle Ausbeutung und gegen Missbrauch von Kindern (18.11.).

    Am 18.11.2016 wurden zwischen 13h und 15h von den Schüler*innen der teilnehmenden Tourismusschulen selbst gestaltete Sensibilisierungsaktionen auf den frequentierten Bahnhöfen durchgeführt. Mit ihrer Sensibilisierungsaktion wollen die Jugendlichen dazu ermutigen, auch auf Reisen gegenüber Verletzung von Kinderrechten und sexueller Ausbeutung und Missbrauch von Kindern, wachsam zu sein.

    Hier finden Sie ein Fotoalbum mit Bildern des Aktionstags.

    Videos der Aktionen finden Sie hier und hier, auf unserem YouTube-Kanal.

    Einen ausführlichen Bericht zur Aktion finden Sie hier.

    Begleitet wird die Aktion von einer großen Plakatkampagne auf Bahnhöfen in ganz Österreich. Mit Unterstützung der ÖBB werden 380 Plakate platziert, um auf die Meldeplattform www.nicht-wegsehen.at aufmerksam zu machen. Die Botschaft lautet: „Schau hin – auch auf Reisen! Melde Hinweise auf sexuelle Ausbeutung von Kindern“. Hier können Sie sich das Plakat ansehen.

    Über die Meldeplattformwww.nicht-wegsehen.at können Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch gemeldet werden. Im Zuge der Sensibilisierungsaktion werden Handlungsmöglichkeiten für Reisende und touristische Unternehmen aufgezeigt.

    Die Aktionstage sind Teil der länderübergreifenden Kampagne „Gegen das Wegsehen“, die 2010 in Österreich, ihren Ausgang genommen hat. Die Kampagne will auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und auf Reisen hinweisen sowie Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, z. B. verdächtige Situationen über die Plattform zu melden. Mehr Kinder als jemals zuvor sind von sexueller Ausbeutung betroffen und das Phänomen tritt in allen Teilen der Welt auf. Das zeigt die Global Study zur sexuellen Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus von ECPAT International. Der Tourismus trägt nicht ursächlich Schuld an dieser Entwicklung, doch erleichtert die weltweit boomende Tourismuswirtschaft auch die Reisetätigkeit von Täter*innen.

    Der Europäische Tag gegen sexuelle Ausbeutung und gegen Missbrauch von Kindern wurde bereits zum zweiten Mal durchgeführt und hat sich zum Ziel gesetzt ein öffentliches Bewusstsein für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch zu schaffen. Dies geschieht durch verschiedene Sensibilisierungsaktionen in ganz Europa und einem globalen Forum für Überlebende von sexueller Ausbeutung und Missbrauch. Organisiert von ECPAT International im Hauptsitz des Europarates in Straßburg.

    Mehr Informationen zum Europäischen Tag gegen sexuelle Ausbeutung und gegen Missbrauch von Kindern finden Sie hier.

    Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Aktionstag.

    Partner und finanzielle Unterstützung der Aktion: BMFJ, BMWFW, österreichische Tourismusschulen, ÖBB

    Veranstaltung zu CSR mit dem Travel Industry Club und Naturfreunde Internationale

    26. September 2016 – Am 26. September fand im Hotel Le Meridien ein Travel Industry Club Networking in Kooperation mit Naturfreunde Internationale - Respect und uns, ECPAT Österreich, statt. Thema des Networkings war Corporate Social Responisibility (CSR) und dessen erfolgreiche Kommunikation im Tourismus.

    CSR wird immer wieder in neuen Kleidern präsentiert und kommuniziert. Dabei wird oft "Green-Washing" betrieben, was zur Folge hat, dass die Bemühungen auf unfruchtbaren Boden fallen. Heute sind Menschen jedoch mehr denn je bereit den Mehrwert, den CSR bietet zu schätzen und auch zu honorieren. Die Frage ist, wie man diesen Mehrwert richtig kommuniziert.

    Unter dem provokanten Untertitel "Lüge oder Wahrheit" wurde das Thema mit den folgenden Expert*innen erörtern:

    Moderation: Dr. Wilfried Seywald, Geschäftsführer Temmel, Seywald & Partner Communication GmbH und Vizepräsident des Travel Industry Club Austria

    Let's Make A Team Against Sexual Exploitation Of Children

    13. Juni 2016 – „Fans United Against The Unberable. Let’s Make A Team Against Sexual Exploitation Of Children.“ Anlässlich der Fußball-EM 2016 hat ECPAT Frankreich eine Kampagne gestartet, die dazu aufruft sich gemeinsam für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung stark zu machen und Verdachtsfälle zu melden. Wenn Sie eine auffällige Situation beobachten und den Verdacht haben, dass ein Kind sexuell ausgebeutet werden könnte, können Sie dies auf der europäischen Meldeplattform http://www.reportchildsextourism.org/ melden werden. Österreichische Reisende können Verdachtsmomente auch auf http://www.nicht-wegsehen.at/ melden.

    Mehr Informationen zu den Meldemöglichkeiten erhalten Sie hier.

    Die AccorHotels Group, ein Partner von ECPAT, verbreitet ebenfalls die Kampagne über ihre Social Media Kanäle.

    Expert*innenrunde zu Freiwilligen-Tourismus im Rahmen der Fachbesuchertage 2016 der Ferien Messe Wien

    18. Jänner 2016 - Im Rahmen der Fachbesuchertage 2016, vom 14. bis 15. Jänner, der Ferien Messe Wien haben wir gemeinsam mit NFI – respect Programmpunkte rund um Nachhaltigkeit im Tourismus eingebracht. In einer Expert*innen-Runde wurde die Frage „Freiwilligen-Tourismus – Ausbeutung oder gute Tat?“ diskutiert.

    Die Veranstaltungen der diesjährigen Fachbesuchertage im Rahmen der Wiener Ferienmesse, waren generell gut besucht. Die Expert*innen der Podiumsdiskussion zu Voluntourismus stimmten darin überein, dass sich künftig auch kommerzielle Anbieter an Qualitätsstandards im Hinblick auf Freiwilligenangebote orientieren müssten. Antje Mohnshausen von Tourism Watch/Brot für die Welt betonte in ihrem Eingangsvortrag, dass Dauer des Einsatz, die entsprechende Vor- und Nachbereitung sowie Schutzmechanismen (z.B. für Kinder) zentrale Kriterien seien. Anita Leutgeb von der NGO BraveAurora berichtete, dass v.a. der so genannte "Waisenhaus-Freiwilligetourismus" sehr problematisch sei. Dem pflichtete Astrid Winkler von ECPAT bei. Sie betonte, dass Freiwilligenangebote mit Kindern sich ausschließlich am Kindeswohl zu orientieren hätten und hier die Standards der Entsendeländer anzuwenden seien. Es ginge gar nicht, dass Kinderbetreuung in Ländern des Südens ohne Prüfung der Person bzw. ohne jede Qualifikation angeboten werde. Hier brauchte es klare Kinderschutzrichtlinien sowie auch (Selbst)Verpflichtungen der Reiseveranstalter in diesem Segment; der Tourismus-Kinderschutzkodex biete hier einen guten Ausgangspunkt für einen Veranstalter, um sich insbesondere im Bereich Kinderschutz positiv zu positionieren und auch von den Mitbewerber*innen abzuheben, betonte Astrid Winkler. Christian Hlade von WeltWeitWandern wies darauf hin, dass sein Unternehmen eher "zufällig" aufgrund der großen Hilfsbereitschaft von Kund*innen nach dem Erdbeben in Nepal, ein Angebot dazu entwickelt habe. Mindeststandards seien zu begrüßen; allerdings würden Vorbereitungsseminare auch entsprechende Unterstützung benötigen, da die Kosten ansonsten den Teilnehmer*innen verrechnet werden müssten. Positiv aufgenommen wurde die neue, mit Unterstützung der ADA eingerichete Informationsstelle für Auslands-Freiwilligeneinsätze "WeltWegWeiser", die bei Jugend Eine Welt angesiedelt ist. Bernhard Morawetz, Geschäftsführer von WeltWegWeiser, wies darauf hin, dass die Entwicklung von standardisierten Qualitätskritieren ein zentrales Anliegen der Stelle sei.

    In diesem Zusammenhang ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass in Österreich eine unabhängige Servicestelle, die zu Auslandseinsätzen informiert, bisher gefehlt hat. Mit der Gründung von WeltWegWeiser, wurde diese Lücke nun geschlossen. Die neue Servicestelle ist bei Jugend Eine Welt angesiedelt und unterstützt potenzielle VolontärInnen durch ein breites Informationsangebot. Wir, ECPAT Österreich, begrüßen die Gründung dieser Servicestelle und insbesondere den Auftrag, Qualitätsstandards zu entwickeln. Kinderschutz betreffend streben wir eine enge Kooperation an und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit mit WeltWegWeiser. Jugend Eine Welt ist auch Gründungsmitglied von ECPAT Österreich. ECPAT unterstützt seit mehreren Jahren seine Miglieder wie auch andere Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung von Kinderschutzstandards bzw. Kinderschutzrichtlinien.

    Bundesweite Flashmob-Aktion: Schau hin – auch auf Reisen!

    20. November 2015 - Unter dem Motto „Schau hin – auch auf Reisen! Kinderrechte und Kinderschutz gehen uns alle an!“ fand am 20. November 2015, dem Tag der Kinderrechte, eine gemeinsame Aktion von ECPAT Österreich, den Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs (Kija), 147 Rat auf Draht, SOS Kinderdorf und der ÖBB in Kooperation mit den österreichischen Tourismusschulen und der Berufsschule für Handel und Reisen statt.

    Um 14 Uhr wurden an Bahnhöfen und anderen Veranstaltungsorten in Linz, St. Pölten, Wien, Wiener Neustadt und Villach Flashmobs durchgeführt. Diese wurden von Schüler*innen österreichischer Tourismusschulen und der Berufsschule für Handel und Reisen gestaltet. Zusätzlich gab es zwischen 13 und 15 Uhr Infostände zu Kinderrechten und Kinderschutz im Tourismus.

    Durch die Aktion sollte auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern durch Reisende aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig wurden Handlungsmöglichkeiten vorgestellt. Die Aktion wurde im Rahmen der 7-Länder Kampagne „Don’t Look Away – gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern weltweit“ mit Unterstützung des BMWFW und des BMFJ sowie der Europäischen Kommission und der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt.

    Unter allen teilgenommen Schulen bzw. Klassen wurde nach dem Zufallsprinzip eine Klassenreise, die von der ÖBB gesponsert wird, verlost. Die glücklichen Gewinner*innen dieser Klassenreise sind die Schüler*innen der Klasse 2 HC der Tourismusschule Bad Leonfelden.

    Der Preis wurde am 14. Jänner 2016 im Rahmen der Wiener Ferien Messe von Mario Mißbichler (ÖBB-Personenverkehr AG) an die Lehrerin Sigrid Kerschbaummair sowie an den Schüler Felix Keplinger und die Schülerin Marlies Leitner, die den Preis stellvertretend für die 2 HC entgegengenommen haben, überreicht.

    Ein Fotoalbum, mit Impressionen zur bundesweiten Flashmob-Aktion finden Sie hier – auf unserer Facebook-Seite.

    Videoaufnahmen der Flashmobs finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

    Den finalen Bericht, unter anderem mit Beschreibungen des einzelnen Flashmobs sowie der ÖBB Preisübergabe, finden Sie hier.

    Hier haben Sie Zugriff auf die Webversion des Flugblatts zur bundesweiten Aktion.

    Hier haben Sie Zugriff zur Visitenkarte zur bundesweiten Aktion, die auch weiterhin aktuell ist.

    Hier haben Sie Zugriff auf das Plakat zu bundesweiten Aktion, das auch weiterhin aktuell ist.

    Partner der Aktion: Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs, 147 Rat auf Draht, ÖBB, Österreichische Tourismusschulen, Berufsschule für Handel und Reisen, SOS Kinderdorf.

    Mit finanzieller Unterstützung von: Europäische Union, Österreichische Entwicklungszusammenarbeit, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) und dem Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ)

    Weitere Unterstützer: Bundesministerium für Inneres – Bundeskriminalamt (.BK), Österreichischer Reiseverband (ÖRV), WKO Reisebüros

    Internationales Expert*innen-Meeting zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung auf Reisen und im Tourismus

    13.-14. Oktober 2015 – Das Ziel des Internationalen Expert*innen-Meetings war der Austausch und die Analyse von Strategien zum Melden von verdächtigen Situationen bezüglich sexueller Ausbeutung von Kindern auf Reisen und im Tourismus. Ein spezifischer Fokus wurde aber auch auf die Situation in touristischen Destinationen, in Verbindung mit Kindesmissbrauchsdarstellungen im Internet, gelegt.

    Das Event fand am 13. und 14. Oktober 2015 im “La Maison de l’Europe” in Paris statt und wurde in Zusammenarbeit von ECPAT Gruppen im Rahmen des EU-geförderten „Don’t Look Away“ Projekts organisiert. Es stellte gleichzeitig auch das finale Event des „Don’t Look Away“-Projekts dar, das zwischen Oktober 2012 und Oktober 2015 implementiert wurde (Gefördert von EU, OEZA und BMWFW).

    96 Teilnehmende aus der Tourismusbranche, den Strafverfolgungsbehörden, den Regierungen und Mitarbeitende aus NGOs, sowie Kinderschutz-Expert*innen aus 26 Ländern (Belgien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Frankreich, Gambia, Italien, Kanada, Kenia, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Senegal, Spanien, Südafrika, Thailand, Tschechien und dem United Kingdom) nahmen an dem zweitägigen Austausch teil. Es fanden unter anderem Präsentationen, informelle Diskussionen und drei Workshops statt.

    Ergebnisse des Expert*innenmeetings

    Es wird als wichtig erachtet, dass das Melden nur eine von vielen Strategien im Kampf gegen die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern ist. Weitere beinhalten den Schutz, die Prävention und Rehabilitierung. Ein multi-disziplinärer Ansatz und die Zusammenarbeit von mehreren Stakeholdern werden als elementar für eine erfolgreiche Implementierung jeder Strategie gegen die die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern erachtet. Der Zusammenschluss mehrerer Bündnispartner ist somit auch besonders wichtig für die Entwicklung von Meldemechanismen. Bei allen Aktivitäten muss der Schutz des Kindes im Zentrum stehen.Während der Diskussionen wurde auf die Wichtigkeit des Kampfes gegen Straflosigkeit hingewiesen. Um Polizei und Justiz im Bereich der Strafverfolgung zu unterstützen müsse das Melden verdächtiger Situationen ermutigt werden. Gleichzeitig sollten auch Meldemechanismen verbessert werden.

    Die konkreten Empfehlungen und Resultate des Treffens sind die folgenden:

    • Die Meldemechanismen müssen in allen Ländern verbessert werden um sicherzustellen, dass allen gemeldeten Fällen nachgegangen wird und eine Akte für jede schwerwiegende Meldung angelegt wird. Das betroffene Kind muss während des ganzen Vorgangs geschützt werden.
    • Zeug*innenschutzprogramme sollten implementiert werden um das beste Interesse des Kindes im Blick zu haben. Dies sollte zum Beispiel die Bereitstellung von psycho-sozialer Unterstützung beinhalten.
    • Insgesamt sollten mehr Berichte gesammelt werden. Um die Sinnhaftigkeit des Meldens zu betonen sollten vor allem mehr Erfolgsgeschichten von Meldungen, die zu Ermittlungen und Verurteilungen geführt haben, veröffentlicht werden.
    • Die Tourismusindustrie sollte proaktiver handeln und klare interne Richtlinien zum Melden , sowie Kinderschutzrichtlinien im Allgemeinen, erstellen. Ebenfalls werden Schulungen und Anweisungen für Angestellte als wichtig erachtet, damit diese wissen wie in verdächtigen und auch in dringenden Situationen reagieren werden muss.
    • In Bezug auf den roten Report-Button und eine gemeinsame Website sollte die „Don’t Look Away“ Kampagne bekräftigt und vereinheitlicht werden. Zudem sollte die Sichtbarkeit der Kampagne stark erhöht werden.
    • Mehr Akteur*innen sollten mobilisiert werden um den roten Report-Button und anderes Kampagnenmaterial zu verteilen und bewerben. Zum Beispiel wurden Internetanbieter und soziale Netzwerke angedacht.
    • Stimmen von betroffenen Kindern und Jugendlichen sollten gehört werden. Eine Möglichkeit dazu sollte schon auf dem nächsten ExpertInnentreffen geschaffen sein.
    • Die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen lokalen NGOs und der Polizei sollte in Hinblick auf touristische Destinationen gestärkt werden.

    Das Meeting ermöglichte einen guten Blick auf die aktuelle Situation bezüglich sexueller Ausbeutung von Kindern auf Reisen, im Tourismus und im Internet. Ein Anhaltspunkt aus der globalen Studie zu dem Thema, die noch in Arbeit ist, ist die Ausdehnung des Phänomens auf immer mehr Kinder und Länder.

    Referenzen bezüglich Herkunfts- und Zielländer werden immer weniger relevant, da alle Länder auf irgendeine Weise von kommerzieller Ausbeutung von Kindern betroffen sind.

    Internationale Konferenz "Don't Look Away!" in Wien

    23. März 2015 – Am 23. März 2015 haben sich 50 Vertreter*innen von Behörden, Tourismuswirtschaft und NGOs aus sieben EU-Ländern in Wien getroffen, um den Kinderschutz im Tourismus zu stärken. Es wurden gemeinsame Aktionen für die kommenden drei Jahre diskutiert und beschlossen.

     

    • Ausweitung der Kampagne zur Sensibilisierung für Kinderschutz im Tourismus von drei auf sieben EU-Länder;
    • Bekanntmachen der nationalen Meldestellen, sowie
    • regelmäßiger Austausch und gemeinsame Planung von jährlichen Schwerpunktaktionen.

    Die ursprünglich trinationale Kampagne "Gegen das Wegsehen" wurde 2010 von Österreich, Deutschland und der Schweiz ins Leben gerufen und hatte ein umfassendes Bekenntnis zur gesellschaftlichen Verantwortung für Kinderschutz und die offensive, moralische Verurteilung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen speziell im Tourismus zum Ziel. Mittlerweile hat sich das Multi-Stakeholder Bündnis um 4 weitere EU-Länder erweitert: Luxemburg, Frankreich, Polen und die Niederlande. Die nun ausgeweitete Kampagne „Don’t Look Away“ möchte europaweit Bewusstsein „gegen das Wegsehen“ bei sexueller Ausbeutung von Kindern schaffen und Handlungsoptionen aufzeigen, z.B. indem man bei verdächtigen Situationen im In- oder Ausland die eigens dafür geschaffenen Meldestellen in den jeweiligen Ländern kontaktiert.