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Kinderschutz online
Hintergrundinfo
Mit der Nachfrage steigt auch das Angebot, so sind Schätzungen der Internet Watch Foundation zufolge derzeit weltweit 31.266 Websites mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern online – Tendenz steigend.
In jedem Moment sind etwa 750 000 Täter*innen online auf der Suche nach minderjährigen Opfern, so die Vereinten Nationen und das FBI. Mit der Nachfrage steigt auch das Angebot, so sind Schätzungen der Internet Watch Foundation zufolge derzeit weltweit 31.266 Websites mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern online. Die Tendenz ist leider steigend. Im Netz fühlen sich Täter*innen – Anbieter*innen sowie Konsument*innen – durch Anonymität geschützt. Nationale Grenzen stellen keine Schranken dar. Die Geschwindigkeit und Mobilität erschweren die Strafverfolgung der Anbieter*innen und Konsument*innen.
Unsere Forderungen
Unsere zentralen Forderungen zur Prävention von sexueller Ausbeutung von Kindern im Internet
- Verstärkung der Prävention, insbesondere in Schulen, Jugendzentren betreffend den sicheren Umgang von Kindern und Jugendlichen im Netz. Dazu Verankerung von Peer-2-Peer Methoden, damit Kinder von Jugendlichen (Rollenmodelle!) selbstverantwortlichen Umgang im Netz lernen können.
- Spezielle, niederschwellige Aufklärungs- und Informationsangebote für Eltern, damit diese ihre Kinder bei der Mediennutzung besser unterstützen und begleiten können.
- Stärkere Verankerung eines umfassenden Konzeptes von Sexualpädagogik in Schulen bzw. im außerschulischen Bereich. Dazu müssen auch Lehrer*innen, Kindergärntner*innen sowie sonstige Betreuungspersonen zu diesen Konzepten weitergebildet werden.
- ECPAT ist nicht gegen legale Pornographie im Netz! Allerdings ist aus zahlreichen Studien seit Jahren bekannt, dass Kinder immer früher mit dem Konsum von so genannter „legaler“ bzw. für Erwachsene bestimmter Pornographie im Netz beginnen. Das hat lt. Expert*innen u. U. weitreichende Auswirkungen auf Kinder, insbesondere auf deren Sozialverhalten, die Beziehung- und Liebesfähigkeit sowie auf die Entwicklung der Sexualität insgesamt.Daher vertreten wir die Ansicht, dass einerseits auch hier mehr Prävention für Kinder und Jugendliche, Eltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen etc. nötig ist, andererseits aber auch der derzeit sehr einfache und allzeit verfügbare Zugriff von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren auf Pornographie im Netz eingeschränkt werden sollte. So sollten etwa Betreiber von öffentlichen Wireless Netzen (z.B. in Gastbetrieben, Hotels bzw. Kaffeehäusern, wo auch Kinder und Jugendliche verkehren) standardmäßig einen Jugendschutzfilter aktiviert haben.
- Unterstützung des EU-Gesetzesvorschlag zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern, um diese vor sexueller Gewalt im Internet bestmöglich zu schützen.
Netzwerk Kinderschutz online
ECPAT ist Mitglied von der European Child Sexual Abuse Legislation Advocacy Group (ECLAG), die sich für die Onlinesicherheit von Kindern einsetzt.
Der Beirat unterstützt und berät die Initiative Saferinternet.at und dient der Vernetzung mit anderen Projekten, sowie dem inhaltlichen Austausch der Beiratsmitglieder untereinander. Neben NGO's wie ECPAT Österreich sind auch Vertreter*innen von Bundesministerien und Jugendvereinen vertreten.
Die European Child Sexual Abuse Legislation Advocacy Group (ECLAG) ist ein Zusammenschluss von mehr als 60 Nichtregierungsorganisationen vertreten u.a. durch Kinderrechtsexpert*innen, Überlebende sexueller Gewalt, Hotlines und Technologieexpert*innen, die sich für den Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt und Missbrauch online und offline einsetzen.
Die ECLAG entstand im April 2022 als gemeinsames Bestreben von NGOs, die sich für die Rechte des Kindes einsetzen, um sicherzustellen, dass die Rechte des Kindes in der Digital- und Sozialpolitik der EU Vorrang haben. ECLAG unterstützt die Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung strenger Schutzmaßnahmen, die die Privatsphäre schützt und die Grundrechte der Nutzer*innen, einschließlich ihres Rechts auf Privatsphäre und Kinderschutz, respektiert.
Die Steuerungsgruppe besteht aus der Brave-Movement, ECPAT International, Eurochild, Missing Children Europe, Internet Watch Foundation, Terre des Hommes und Thorn.
Die Safer-Internet-Fachstelle Digitaler Kinderschutz unterstützt Fachkräfte und Organisationen im Kinderschutz, mit den rasanten Entwicklungen in der digitalen Lebenswelt junger Menschen Schritt zu halten. Das Angebot umfasst Fortbildung und die Bereitstellung von Fachinformationen, die Beantwortung von Anfragen zu Kinderschutz und Digitalisierung sowie die Unterstützung bei der Integration der digitalen Lebenswelt in Kinderschutzkonzepte. ECPAT Österreich ist Mitglied im Beirat der Safer-Internet-Fachstelle Digitaler Kinderschutz. Die Fachstelle wird vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) im Rahmen der Initiative Saferinternet.at betrieben und vom Bundeskanzleramt gefördert. www.saferinternet.at/projekte/kinderschutz
ECPAT Österreich ist seit Februar 2018 Teil des nationalen No Hate Speech-Komitees. Das Projekt wurde 2014 vom Europarat ins Leben gerufen und setzt sich dafür ein Hass und Hetze vor allem Online zu bekämpfen. In Österreich setzt sich das Komitee aus vielen Ministerien, NGOs und Vereinen zusammen und hat in einem ersten Schritt Empfehlungen für Bundes- und Landesregierungen ausgearbeitet, an denen sich die Arbeit gegen Hassrede im Internet orientieren kann.